Kaiserslautern Partnerschaft im Hotelfach

Seit 25 Jahren pflegt die Berufsbildende Schule I Technik eine Schul-partnerschaft mit der Hotel- und Tourismusfachschule Antalya in der Türkei. Anlass für die Schulgemeinschaft, mit Bozkir Türkan, verantwortlich für die Liaison an der türkischen Partnerschule, und zahlreichen Gästen auf die Zukunft der Zusammenarbeit beider Schulen das Glas zu erheben. Bei einer Feier an der BBS I wurde gestern an die Entstehung der Partnerschaft und ihre Bedeutung für beide Schulen erinnert.

Schulleiter Bernhard Henn verwies auf seinen Besuch der türkischen Partnerschule im Mai, als er zusammen mit Schülern der BBS I die Feier des Jubiläums in Antalya miterleben durfte. „Wir haben uns sehr wohlgefühlt. Wir wurden umsorgt, uns wurde jeder Wunsch erfüllt“, hob er den freundlichen Empfang und die Gastlichkeit der Partnerschule hervor. Die Partnerschaft diene dazu, Türen zu öffnen, Vorurteile abzubauen, fremde Kulturen kennenzulernen und mit Menschen in Kontakt zu kommen, sagte Henn. Das sei beiden Schulen in der Vergangenheit durch einen regelmäßigen Schüleraustausch gelungen. Der Kontakt zu Menschen sei insbesondere für Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe von Bedeutung. „Wir wollen die Partnerschaft weiterführen, und das funktioniert nur, wenn wir Schüler mit einbinden“, blickte Henn optimistisch in die Zukunft. „Wir sind stolz auf die Partnerschaft und glücklich, dass sie so gut läuft“, sagte Bozkir Türkan. Trotz kultureller Unterschiede seien die Freundschaft und das Verständnis füreinander gewachsen. Für türkische Schüler sei es anfangs in Kaiserslautern nicht leicht gewesen. Umgekehrt ebenso. „Ich fühle mich in Kaiserslautern wie daheim und freue mich so viele Freunde zu sehen“, sagte die türkische Deutschlehrerin. Die Partnerschaft müsse weitergehen. Bernd Rohr, Vorsitzender des deutsch-türkischen Partnerschaftsvereins der BBS I, erinnerte an anfängliche Bedenken: große Entfernung, andere Kultur, großes Wagnis. Befürworter hätten eine Herausforderung in der Partnerschaft gesehen. Angeregt wurde sie 1989 durch ein damals bestehendes Länderprojekt zwischen Rheinland-Pfalz und der Türkei. Heute sei die Schulpartnerschaft bundesweit eine der ältesten im berufsbildenden Bereich, betonte Rohr. Neben Betriebspraktika, überwiegend in Fünf-Sterne-Hotels oder Clubanlagen, gehöre bei Besuchen in der Türkei ein reichhaltiges Kulturprogramm zum Schüleraustausch. Umgekehrt stünden türkischen Jugendlichen in Kaiserslautern angesehene Hotels für Praktika zur Verfügung. Für junge Erwachsene sei eine Auslandserfahrung umso wichtiger, je mehr Völker zusammenrückten, so Rohr. Alf Schulz, Vizepräsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Rheinland-Pfalz, sang ein Loblied auf die Hotel- und Gastronomiebranche. „Menschen muss man mögen“, laute seine Devise, insbesondere in der Gastronomie. Er empfahl den Auszubildenden, hinaus in die Welt zu gehen, zu lernen und viel mit nach Hause zu bringen. Den Schüleraustausch an der BBS I bezeichnete er als ein Beispiel gelebter Partnerschaft. In Grußworten gratulierten Peter Krietemeyer, Leiter des Referats Schulen, und Thomas Hocke für die Industrie- und Handelskammer der Pfalz zum Jubiläum. (jsw)

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