Kaiserslautern Nils fragt: Wer war eigentlich Michael Kohlhaas?

Also von Robin Hood hab’ ich schon was gehört. Aber Michael Kohlhaas? Den kannte ich bislang nicht. Und da hab’ ich mich mal am Pfalztheater umgehört, wer das eigentlich ist. Ganz ähnlich wie der Engländer Hood, war Kohlhaas so etwas wie ein Volksheld, der sich gegen die Reichen und Mächtigen auflehnte. In seinem Fall lief das so: Kohlhaas war ein Pferdehändler und trieb gerade mal wieder eine Schar Tiere in die Stadt, um sie zu verkaufen. Auf dem Weg hielt ihn ein adliger Ritter an und nahm ihm zwei Pferde als Pfand ab. Später erfuhr Kohlhaas, dass der Ritter das gar nicht gedurft hätte. Und er fing einen Prozess mit ihm an – schließlich wollte er sein Recht und die Pferde zurück. Die Sache lief nicht gut für ihn: Die Pferde bekam er halb tot zurück, weitere Gerichtsverfahren verlor er. Nun nahm Kohlhaas das Recht in die eigene Hand und wurde zum Rächer: Er jagte den Ritter und brannte mehrere Städte nieder, um ihn zu erwischen – vergebens. Dafür wurde Kohlhaas, der ja inzwischen selbst zum Verbrecher geworden war, in Berlin verhaftet und zusammen mit seiner Frau zum Tode verurteilt. Der berühmte Dichter Heinrich von Kleist machte aus Kohlhaas, der im 16. Jahrhundert gelebt hatte, eine berühmte Novelle (Erzählung), änderte dabei die Handlung leicht ab und erfand weitere Figuren dazu. Die Geschichte ist so spannend, dass sie sogar fünfmal verfilmt wurde. (faro)

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