Kaiserslautern Neunter USA-Rekord und ein weiterer Titel

Drei USA-Rekorde, an Hutch Friend kam keiner nur annähernd vorbei. Der bis vor einer Woche als jüngster Spross bei den Gewichthebern des AC Kindsbach an die Hanteln Gegangene, wurde am Freitag bei den USA-Jugendmeisterschaften (National Youth Championships) überlegener Sieger in der 39-kg-Klasse der U13-Heber.

Damit hat der 13-jährige Sohn von Susan Friend im Georgia International Convention Center von Atlanta (Georgia) mittlerweile neun USA-Rekorde aufgestellt und nach seinem Vorjahrestitel in der 35 kg-Klasse einen weiteren Titel hinzugefügt. Gut vorbereitet und betreut durch seinen Trainer Marco Walz (auch Abteilungsleiter des AC Kindsbach), sollte nach Titeln im Vorfeld bei den Rheinland-Pfalz- und süddeutschen Meisterschaften in der Olympiastadt von 1996 der ganz große Wurf gelingen. Gleich beim ersten Versuch im anspruchsvollen Reißen setzte Friend mit 52 kg eine „Duftmarke“, wodurch er 18 kg mehr hob als der Zweite im 20er Feld und den offiziellen USA-Rekord von Tom Seth um ein Kilo verbesserte. Nach gültigen 56 kg im zweiten legte er 60 kg auf, die er aber nicht zur Hochstrecke brachte. Seine Streckung reichte nicht aus, so dass das Gewicht nach hinten abfiel. Doch auch so betrug der Vorsprung vor dem Stoßen immer noch 18 kg. So konnte nur noch ein verpatztes Reißen ohne gültige Versuche den Titel verhindern. Ungeachtet seines Fehlversuches setze er in dieser Disziplin mit der Anfangshöhe von 63 kg (ein kg unter dem USA-Rekord) seine Überlegenheit fort. Nachdem er gültige 66- und 68-kg-Rekordlasten folgen ließ, war der anvisierte Titel durch die 124-kg-Zweikampfleistung in trockenen Tüchern. Mit großem Abstand folgten Grayson Brooks und Connor Pennigton, die 87 und 86 kg zur Hochstrecke brachten. Wie stark er in seiner Altersklasse auftrumpfte, beweist das höchste Ergebnis in der Sinclairwertung – eine Variante der Relativwertung, die einen Vergleich über die Körpergewichte hinweg ermöglicht – in der er die höchste Punktzahl aller Gewichtsklassen erzielte. „Dass Hutch so stark auftrumpfte, hat mich schon überrascht. Wie er seine Leistung abrief, war schon Klasse“, so der begeisterte AC-Vorstand Ernst Schäfer, der den Wettkampf live im Stream beobachtete. Er fügt hinzu: „Schade, dass seine Familie wieder in die USA heimkehrte, wir werden ihn sehr vermissen.“