Betze-Geflüster Mocky und Tasky – Freunde fürs Leben

Niklas Tasky (links) und Sascha Mockenhaupt freuen sich über ihr Wiedersehen in der Dritten Liga beim Spiel Wiesbaden - Havelse.
Niklas Tasky (links) und Sascha Mockenhaupt freuen sich über ihr Wiedersehen in der Dritten Liga beim Spiel Wiesbaden - Havelse.

Sie kennen sich aus Regionalligazeiten mit der U23 des FCK, waren Konkurrenten in der Innenverteidigung, wurden Freunde, dann trennten sich ihre Wege. Sascha Mockenhaupt wurde Fußballprofi, Niklas Tasky gab den Traum auf, der sich plötzlich doch erfüllte – beim TSV Havelse. Jetzt treffen sich beide auf dem Rasen wieder, sind dicke Freunde geblieben.

„Konkurrent“, war das Erste, was Sascha Mockenhaupt durch den Kopf ging, als er von Niklas Tasky hörte. Taskys Name stand 2012 in einer Pressemitteilung, die verkündete, dass der Hannoveraner als Innenverteidiger zur U23 des 1. FC Kaiserslautern stoßen würde. Mockenhaupt war bereits im Regionalligateam der Roten Teufel und freute sich zunächst nicht sonderlich über den Neuen, der „geholt wurde“. Schließlich träumten beide den Traum vom Fußballprofi, kämpften um einen Stammplatz und den Sprung in die erste Mannschaft. Doch auch wenn immer wieder einer von beiden auf der Bank saß und zusehen musste, wie der andere spielte, merkten sie schnell, dass sie sich auch außerhalb des Fußballplatzes gut verstanden.

Durchzockte Nacht

Tasky und Mocky wurden dicke Freunde, die gemeinsam leiden, sich gemeinsam freuen. „Die Riesenpizza bei Milano, die wir gern zusammen gegessen haben, Fußballtennis spielen auf dem Fritzplatz auf dem Fröhnerhof am freien Tag oder nach dem Training“, sprudelt es aus Tasky heraus. Und sein Kollege ergänzt: „Oder zum Training fahren, nachdem man keine Stunde geschlafen hat, weil man die ganze Nacht Herr der Ringe gespielt hat.“ Tasky lacht und Mocky erinnert sich daran, dass der damalige U23-Trainer Alois Schwartz nicht sonderlich begeistert war, als er das mitbekommen hat. Mockenhaupt wohnte zwar damals schon mit seiner heutigen Frau Sina zusammen, mit der er inzwischen zwei Kinder hat, aber die Freunde steckten ständig zusammen. „Playstation spielen, was kochen, zusammen Fußballschauen“, zählt Tasky auf. „Es gibt Menschen, die man trifft, wo man merkt, das harmoniert einfach super“, sagt Mockenhaupt, der von seinem Freund Kochen lernte und ihn wegen seiner positiven Art schätzt.

Freud und Leid geteilt

Dass sie beide um Stammplätze kämpften, tat ihrer Freundschaft keinen Abbruch – im Gegenteil. „Man ist zwar Konkurrenz, aber am Ende des Tages stehen immer zwei Innenverteidiger auf dem Platz. Und wenn die sich verstehen, befruchtet das die Defensive“, meint Tasky. Der auch gut damit klarkam, als sein Platznachbar bei den Profis auflaufen durfte. „Ich habe mich mega gefreut für ihn“, sagt er, ohne zu verhehlen, dass er den Schritt auch gern geschafft hätte. Und sein Kollege erzählt, wie er sich Gedanken um seinen Freund machte: „Scheiße, wie gehst Du jetzt damit um. Er ist ja mein bester Freund und hängt jetzt hintendran.“

Die beiden gingen gut damit um. Tasky fasste am Ende der U23-Zeit für sich den Entschluss, dass es für ihn nicht reicht für den Profifußball, begann zu studieren, und sein sieben Monate jüngerer Kollege ging seinen Weg auf dem Rasen weiter.

USA und Norwegen

Der Hannoveraner studierte an der Uni in Mannheim, kickte bei Vereinen in der Region, beim VfR Mannheim, FC Nöttingen und SpVgg Neckarelz. Er landete über ein Stipendium in den USA, spielte Fußball und studierte bei den Fight Knights in Florida. Der Rheinland-Pfälzer ging zum VfR Aalen, kehrte nach dem Abstieg des VfR zurück zum FCK, wechselte 2016 zum norwegischen Erstligisten FK Bodø/Glimt, wollte zurück nach Deutschland, kam zum SV Wehen Wiesbaden und fühlt sich da seit 2017 wohl. Er kann sein Hobby mit dem Beruf verbinden, hat sich im E-Sport ein zweites Standbein aufgebaut, ist da recht erfolgreich.

Und Tasky hat einen Mastertitel in Business Administration, arbeitet inzwischen als Produktmanager bei einer Notebookfirma und wollte eigentlich nur ein bisschen bei seinem Heimatverein TSV Havelse kicken. Plötzlich kam der TSV in die Relegation. Und ein alter Freund wurde zum „größten Fan von Havelse“, wie er selbst sagt. Mockenhaupt studierte die Vereinshymne des TSV ein, sang sie und teilte sie auf seinen Kanälen. Früher hatten die beiden immer zusammen auf dem Platz gesungen. Niklas Tasky hatte die Hymne für die U23 des FCK erfunden, die regelmäßig im Jubelkreis ertönte, und die selbst die Fans der Profis schon anstimmten, als sie sich über ihre Mannschaft ärgerten: Amateure, Lautern Amateure.

Unzertrennlich

Zwei Spielzeiten waren Tasky und Mocky unzertrennlich, riegelten unter Alois Schwartz, Guido Hoffmann und Konrad Fünfstück den Weg zum Tor ab, waren 2012/13 Regionalliga-dritter, eine Saison später Vierter. Sollten sie sich Jahre später auf dem Platz wiedersehen und sich für Tasky mit 30 ein Traum erfüllen, an den er nicht mehr geglaubt hatte?

Havelse stieg tatsächlich auf, und Innenverteidiger Tasky haderte. Er arbeitet inzwischen 40 Stunden die Woche, wollte seinen Job nicht aufgeben. Eine Vorstellung gab dann aber mit den Ausschlag, dass er Ja sagte zur Dritten Liga, den 40-Stunden-Job und das Training gleichzeitig stemmt: „Nächstes Jahr, Tasky, spielst Du auf dem Betze gegen die erste Mannschaft. Da war für mich klar, ich muss bleiben, ich muss hoch.“ Das Spiel am Samstag ist für ihn „krass emotional“ auch weil der Abschied vom FCK ihm damals so schwer gefallen ist.

Sein Freund, der mit ihm immer noch ständig in Kontakt ist, sein Gästezimmer schon für die Länderspielpause gebucht hat, freut sich riesig. Nicht nur, weil Tasky jetzt zum ersten Mal einen Charakter bei Fifa 22 hat. Er ist bei ein paar Werten besser. Aber Mocky mag seinen Konkurrenten.

Maria Huber
Maria Huber

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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