Kaiserslautern Mit dem Rettungskran 25 Meter in die Höhe

Einmal ein richtiger Feuerwehrmann sein, davon träumen viele Kinder. Anlässlich des 60. Jubiläums lud die Berufsfeuerwehr gestern am Tag der offenen Tür Jung und Alt zur Feuerwache ein, bei Führungen, Vorführungen oder Mitmachaktionen selbst für einen Tag in die Rolle der Löschtrupps zu schlüpfen. Das ließen sich viele nicht zweimal sagen und reisten in Scharen an.

Tatütata, so kennt man das. Wenn es mal brennt, ist im Handumdrehen die Feuerwehr zur Stelle. Dabei geht es oft um mehr, als bloß einen Schlauch auf Flammen zu richten; der Tag der offenen Tür würdigt sämtliche wichtigen Aufgaben, die zum Schutz der Bürger regelmäßig anfallen. Geht es um die Helden des Alltags, so ist hier alles vertreten: Rettungssanitäter, Jugendfeuerwehr, sogar eine Hundestaffel. Letztere erfreut sich gerade bei Kindern großer Beliebtheit. „Die Hunde freuen sich, wenn sie gestreichelt werden“, berichtet die erste Vorsitzende Ilona Aull. Sie weiß, welche Arbeit hinter der Ausbildung der Tiere steckt: „Das Prinzip einmal Rettungshund, immer Rettungshund gilt nicht. Nach der zwei Jahre langen Erziehung müssen die Tiere immer wieder Prüfungen bestehen. Schließlich haben sie eine große Verantwortung, wenn sie Vermisste, Suizidgefährdete oder demenzkranke Menschen suchen.“ Eine große Verantwortung wird auch den Höhenrettern zuteil. Auf dem Fest ziehen sie Menschen mit einem Personenrettungskran in 25 Meter Höhe. Die Sicht ist atemberaubend. „Ich kann ganz Kaiserslautern sehen“, schildert der vier Jahre alte Max ganz aufgeregt. Später möchte er einmal Feuerwehrmann werden und hat dementsprechend bereits zahlreiche Stationen an dem Tag ausprobiert. Dennoch ist der Kran für ihn das Größte. „Er ist ganz hin und weg“, so seine Mutter. Ebenso begeistert zeigt sich der sieben Jahre alte Moritz. Er ist aus Mainz angereist und hat gerade mit einem Wasserschlauch auf Bälle in den Löchern einer Holzwand geschossen: „Das hat mir bisher am besten gefallen. Trotzdem bin ich gespannt, was da noch kommt.“ Zu Recht, denn ihn erwartet noch einiges. Für die etwas größeren Zuschauer hingegen hat Ralf Rheinheimer, Einsatzbeamter der Berufsfeuerwehr, eine Führung in petto. Anschaulich zeigt er die vielen Gesichter des Berufes auf: „2006 ist unsere Leitstelle in Betrieb gegangen. Sie ist das Herzstück der Feuerwehr. Seitdem haben wir in 24 Stunden zirka 1000 Anrufe und 300 Einsätze.“ Nicht minder beeindruckend ist die Fernschutzübungsstrecke. Sie sieht aus wie eine Mischung aus Fitnessraum und Kinderspielplatz, hat es aber in sich. In voller Montur inklusive Atemschutzmaske müssen die Mitarbeiter hier regelmäßig physische Höchstleistungen vollbringen. All das spricht Feuerwehrdezernent Peter Kiefer in seiner Eröffnungsrede an: „60 Jahre stehen für Sicherheit und Bereitschaft rund um die Uhr und die Mitglieder der Berufsfeuerwehr stehen für soziales und kameradschaftliches Miteinander.“ Auch er zeigt sich angetan von dem enormen Zuspruch und den zahlreichen Besuchern. „Mit der Feuerwehr identifiziert sich jeder.“ Tatsächlich, so haben sich auch Bundestagsabgeordneter Xaver Jung, Oberbürgermeister Klaus Weichel und Mitglieder des Stadtrates unter diese gemischt. „Aktiver Gefahrenschutz ist mehr als wichtig. Um das zu bewerkstelligen, braucht es Mut und Disziplin.“ (saze)

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