Kaiserslautern Mit Clifford Fisher geht es nach vorn

Bester Aufsteiger in die Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) seit Jahren: Die FCK Rolling Devils haben nach schwachem Saisonstart überzeugt. Die RHEINPFALZ zieht in der kurzen Weihnachtspause eine Bilanz.

Saisonvorbereitung:

Verlief alles andere als optimal. Neuer Trainer, ein runderneuerter Kader, knapp sechs Wochen Vorbereitung. Kurz vor Rundenbeginn verließen auch noch Center Sebastian Spitznagel und Juliana Kromberg den FCK Richtung Frankfurt. Krankheiten, Verletzungen und Urlaube sorgten dafür, dass teilweise nur vier Spieler am Training teilnehmen konnten. Kader: Philipp Häfeli, Janic Binda und Taz Capasso – drei Neuzugänge, die sich als echte Verstärkungen erwiesen. Die beiden Schweizer Nationalspieler und der amerikanische Aufbauspieler sind aus der Startformation der rollenden Teufel nicht mehr wegzudenken. Zusammen mit Nationalspieler Matthias Heimbach und Mark Beissert, der sich immer besser im Oberhaus zurechtfindet, kann der FCK auf eine eingespielte und gut funktionierende Starting Five zurückgreifen. Pieter Dries, Paul Nikolaus, Viktor Hammerschmidt und Serdar Antac sind, wie in der Verlängerung in St. Vith, zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Druck auf die ersten Fünf können sie aus diversen Gründen (Verletzung, Krankheit, Studium/Beruf) momentan aber nicht ausüben. Kai Frank ist nach langer Verletzung jetzt wieder im Kader, Markus Gmeinwieser fällt krankheitsbedingt seit Saisonbeginn aus. Trainer: Gleich deren drei hatten die Rolling Devils in dieser Spielzeit. Nach der nicht gut verlaufenden Vorbereitung und der hohen Niederlage in Trier trennte sich der Verein von Manfred Mikschy. Sascha Gergele, spielender Trainer der zweiten Mannschaft, übernahm vorübergehend mit Yuki Ito die Verantwortung an der Seitenlinie und führte das Team zu zwei Siegen. Mit Clifford Fisher, der seit Anfang November das Zepter schwingt, haben die Rolling Devils einen Glücksgriff gelandet. Die Handschrift des Amerikaners ist zu erkennen, die Mannschaft spielt von Woche zu Woche besser und auch erfolgreicher. „Cliff mag die Mannschaft, und die Mannschaft mag Cliff“, sagt Gergele. „Es macht Spaß , mit diesen Jungs zu arbeiten“, beschreibt Fisher die ersten zwei Monate seiner Amtszeit. Die Mannschaft ist noch jung und entwicklungsfähig. Alleine die beiden Spiele gegen Trier verdeutlichen den Schritt, den das Team der FCK Rolling Devils nach vorne gemacht hat. Saisonverlauf: Nach der deutlichen Niederlage zum Rundenauftakt in Trier gelangen zwei vorher einkalkulierte Siege gegen Jena und die Roller Bulls. Der November war dann der erfolgreichste Monat. Siege gegen Hamburg, in Frankfurt und der Einzug ins Pokalviertelfinale standen zu Buche. Zuletzt gab es gegen die etablierten Bundesligamannschaften aus Zwickau und Trier Achtungserfolge, im Pokal war nach einer unglücklichen Niederlage Endstation. Umfeld: Vom neuen Abteilungsleiter Thomas Lorenz über die Betreuer und Teamärzte bis zum Wirtschaftsdienst arbeiten alle Hand in Hand. „Wir sind ein Team, ich genieße es, für diesen Verein zu arbeiten“, sagt Fisher. „Das größte Gut sind aber die Fans“. Fisher ist beeindruckt von der großartigen Unterstützung der Mannschaft nicht nur in Heimspielen. Die Partie in Frankfurt wurde Dank der reisefreudigen Anhänger zu einem Heimspiel, auch nach Wetzlar werden viele Zuschauer das Team begleiten. Ausblick: Klassenerhalt lautete das Ziel der Verantwortlichen zu Saisonbeginn. Zwei Siege in Jena und zuhause gegen St. Vith vorausgesetzt, ist der bereits Mitte Januar gesichert. Sollte die Mannschaft von Verletzungen und Formkrisen verschont bleiben, wäre Platz sechs im Bereich des Möglichen – nach heutigem Stand gleichbedeutend mit dem Startrecht in der Euro League 2016. Fazit: Der FCK hat aus den Fehlern der Aufsteiger der Vorjahre gelernt und seinen Kader verstärkt. Lediglich auf der Centerposition sowie bei den Low-Pointern muss spätestens zur neuen Saison nachgerüstet werden. Die Zusammenarbeit mit Trainer Fisher läuft noch bis 2016 mit Option auf eine weitere Saison. „Den FCK in der Bundesliga etablieren“, nennt der Coach sein Ziel. Eine Vorstellung, die im Bereich des Möglichen liegt. Einsätze/Punkte: Philipp Häfeli 10 Spiele/139 Punkte, Janic Binda 10/101, Matthias Heimbach 10/44, Pieter Dries 10/16, Paul Nikolaus 10/9, Serdar Antac 10/4, Taz Capasso 9/120, Mark Beissert 9/118, Viktor Hammerschmidt 7/3, Kai Frank 4/0, Sascha Gergele 1/2, Yuki Ito 1/0.

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