Kaiserslautern Mit Anstand in die Winterpause

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Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (16.30 Uhr) in der Barbarossahalle die Wiha Panthers Schwenningen empfängt, sind die Rollen klar verteilt. Nach acht Niederlagen in Folge gehen die Roten Teufel als krasser Außenseiter in das Spiel gegen den Spitzenreiter der Ersten Regionalliga Südwest.

Selbst in guter Form und in Bestbesetzung wäre das Spiel gegen den amtierenden Vizemeister und Aufstiegskandidaten Nummer eins eine Herkulesaufgabe. Unter den aktuellen Voraussetzungen wäre daher alles andere als ein deutlicher Sieg des Spitzenreiters aus Sicht der Lauterer bereits ein Achtungserfolg, zumal mit Genc Sefaja der beste FCK-Schütze nach wie vor verletzt ausfällt. Mit 12,9 Punkten im Schnitt führt der vor Saisonbeginn vom USC Heidelberg II zurückgekehrte Forward die interne Korbjägerliste mit knappem Vorsprung vor Gergely Hosszu (11,7) an. Der Ungar steht gegen Schwenningen aus beruflichen Gründen wohl ebenfalls nicht zur Verfügung. Das gleiche gilt für Fabian Leis, der bei der jüngsten 57:58-Niederlage im Keller-Duell gegen Heidelberg neben Routinier Thomas Erb zu den wenigen Lichtblicken zählte. Nachwuchsspieler Maximilian Herzog soll morgen (16 Uhr) zwei Klassen tiefer helfen, den zweiten Saisonsieg einzufahren. Nach nur einem Sieg aus den ersten zehn Spiel ist der FCK II auf dem letzten Tabellenplatz der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar abgerutscht und muss beim Vorletzten DJK Nieder-Olm zwingend punkten, um nicht frühzeitig den Anschluss an das untere Mittelfeld zu verlieren. Schwenningen, das sich letztes Jahr bis zum Schluss ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Karlsruhe Lions um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga ProB lieferte, ist mit zehn Siegen in Folge in die Saison gestartet und hat seine Meisterschaftsambitionen damit eindrucksvoll untermauert. Die erste Niederlage für die Mannschaft von Trainer Alen Velcic setzte es vergangene Woche bei Zweitliga-Absteiger Speyer, der die Panthers mit 74:65 in die Schranken wies. Entscheidenden Anteil am Sieg der Domstädter hatte der vor Saisonbeginn vom FCK gekommene Aaron Ellis, der 17 Punkte erzielte und fünf Rebounds holte. Einen wie Ellis könnten die Roten Teufel in der aktuellen Situation gut gebrauchen, zumal Power Forward Waldemar Nap bislang nur selten an die starken Leistungen der vergangenen Spielzeit anknüpfen konnte. Mit 8,1 Punkten und 3,9 Rebounds im Schnitt ist der Modellathlet bislang deutlich unter seinen Möglichkeiten geblieben. Der Mannschaft von Trainer-Novize Theo Tarver die Regionalligatauglichkeit abzusprechen, wäre trotz des aktuellen Negativlaufs verkehrt, da man in vier der letzten acht Spiele nur äußerst knapp den Kürzeren zog. Die dringend benötigten Punkte im Kampf um den Klassenerhalt wird der FCK nichtsdestotrotz gegen andere Teams als Schwenningen holen müssen. Das weiß auch Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann, der Tarver nach wie vor die Wende zutraut: „Spekulationen über einen Trainerwechsel sind aus der Luft gegriffen. Theo hat einige Spieler individuell nach vorne gebracht und lebt im Training eine professionelle Arbeitsweise vor.“ Für die Lauterer kann es in den letzten beiden Spielen des Jahres gegen die beiden Topteams Schwenningen und Koblenz nur darum gehen, sich mit Anstand in die Winterpause zu verabschieden. Wird die spielfreie Zeit genutzt, um im neuen Jahr gut aus den Startlöchern zu kommen, ist der Klassenerhalt nach wie vor realistisch. |kkm

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