Kaiserslautern Krokodile brechen in der zweiten Halbzeit ein

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Die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs müssen ihr Saisonziel vorzeitig abschreiben: Trotz einer über weite Phasen sehr ordentlichen Leistung unterlag die Rumpftruppe des KSK dem SSV Trier mit 6:9 (2:1/0:1/2:4/2:3) und bleibt mit 1:11 Punkten Tabellenletzter der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Bei fünf Zählern Rückstand und nur noch zwei ausstehenden Partien ist der Medaillenzug damit endgültig ohne die Krokodile abgefahren.

Mit lediglich neun Akteuren hatte die Kaderstärke der Kaiserslauterer Wasserballer am Sonntag einen neuen Tiefstand erreicht, und so war von Beginn an klar, dass man eine halbwegs kraftsparende Taktik anwenden musste, um dem Tabellenzweiten nicht am Ende ins offene Messer zu schwimmen. Da auch Trier nicht optimal besetzt war, entwickelte sich zunächst eine alles andere als ansehnliche Partie, in der Torchancen Mangelware blieben. Die Lauterer nahmen den favorisierten Gästen durch enge Verteidigungsarbeit den Wind aus den Segeln, blieben aber im Vorwärtsgang ebenfalls zu ungefährlich. Immerhin suchte man im Gegensatz zum letzten Heimspiel wieder häufiger den Abschluss, auch wenn dieser meist nicht von Erfolg gekrönt war. Hätte dem starken Trierer Schlussmann alleine bis zur Halbzeit jedoch nicht viermal das Gebälk seines Tores zur Seite gestanden, wären die Krokodile wohl mit einer Führung ins dritte Viertel gegangen. So stand nach 16 Minuten zwar lediglich ein 2:2 (KSK-Treffer von Stefan Stranz und Frederik Ramthun) zu Buche, was bis dahin allerdings durchaus dem Kräfteverhältnis entsprach. Es folgte der ominöse dritte Spielabschnitt, in dem die Kaiserslauterer bereits vor zwei Wochen völlig aus dem Tritt gekommen waren und es erneut keine vier Minuten dauerte, bis die Gäste den Krokodilen die Partie aus den Händen gerissen hatten. Drei Treffer in Folge bedeuteten das 5:2 für den SSV Trier, wobei aus Sicht des KSK besonders ärgerlich war, dass alle drei auf die gleiche Art und Weise fielen: Die Kaiserslauterer hatten eine enge Doppeldeckung aufgestellt, und die Moselstädter wussten sich vor Ablauf der Angriffszeit nicht anders zu helfen, als es mit Bogenlampen aus den hinteren Reihen zu versuchen – der dreimalige Erfolg gab ihnen recht. Gut, dass Frederik Ramthun mit einem Doppelpack den Anschluss herstellte und mit seinem vierten Treffer auch nach dem Trierer 6:4 wieder verkürzen konnte, sonst wäre die Partie vorzeitig entschieden gewesen. So blieb es bis Mitte des Schlussabschnitts eine Begegnung auf Messers Schneide, ehe der einsetzende Regen die Konzentration und damit die Siegchancen der Kaiserslauterer Rumpftruppe endgültig wegspülte. Nacheinander ließen die Krokodile zwei Überzahlspiele und einen Strafwurf ungenutzt verstreichen und sahen sich plötzlich sogar mit vier Treffern im Rückstand (5:9). Kurz vor dem Abpfiff gelang dem KSK durch Stefan Stranz lediglich noch etwas Ergebniskosmetik. Spielertrainer Stefan Raspudic war vom Auftritt seines „letzten Aufgebots“ trotz der Niederlage dennoch angetan: „Eigentlich haben wir sogar besser gespielt als beim Unentschieden gegen Ludwigshafen. Ich kann der Truppe absolut keinen Vorwurf machen – allerdings müssen wir an diesem verflixten dritten Viertel arbeiten, das uns nun schon zum zweiten Mal um ein besseres Ergebnis gebracht hat.“ Am heutigen Donnerstag (20 Uhr) hat der KSK noch die Möglichkeit auf einen versöhnlichen Saisonabschluss: Im Halbfinale des südwestdeutschen Pokals muss er beim SC Poseidon Worms ran und hat durchaus Chancen, erstmals seit 2011 wieder ins Endspiel einzuziehen. So spielten sie Frank Dick (Tor), Attila Chouchan, Stefan Raspudic, Melanie Keller, Johannes Bröhl, Stefan Stranz (2), Anita Raspudic, Frederik Ramthun (4), Jens Feddeck. |sts

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