Kaiserslautern Keine Überraschungen in der Eliteklasse

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Der Radsportverein Mehlingen feiert in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen. Am vergangenen Sonntag fand zum 69. Mal das Straßenrennen, der „Große Preis von Mehlingen“, statt. In der Eliteklasse gab es keine Überraschungen, dagegen nutzte der RVM die Möglichkeit, insbesondere die eigene Jugend in Szene zu setzen.

In der Ortsmitte ist alles ruhig. Dabei rollt durch die Hauptstraße gleich das Hauptfeld des Eliterennens. Auf dem Weg zu Start- und Zielbereich werden die Zuschauer vor den an die Strecke angrenzenden Häusern allmählich mehr. Und dann sind sie da: Mit kräftigen Pedaltritten rauschen die Fahrer mit einem ordentlichen Tempo vorbei. Die Luft dröhnt für einen Moment. Das Rennen auf dem Rundkurs, der aus dem Ort hinaus nach Enkenbach-Alsenborn und wieder zurück führt, sei in der Region nur noch eines von wenigen Straßenrennen, erklärte der Vorsitzende des RVM, Bastian Dietz: „Die Tendenz geht zu immer kürzeren Distanzen und Kriterien.“ Rennen also, in denen nicht nur 14 Runden wie in Mehlingen gefahren werden, sondern aufgrund der Streckenlänge deutlich häufiger dieselbe Landschaft an den Fahrern vorbeifliegt. „Es ist schon etwas ganz anderes, wenn man für unser Rennen die Strecke sichern muss“, sagte Dietz. Für die Pfälzer war es ein echter organisatorischer Kraftakt, 40 Streckenposten passen auf, dass sich kein Auto unerlaubt auf die Strecke verirrt und die Fahrer so in Gefahr bringen könnte. Bei den Fahrern, auch der Elite, kommt die Strecke an. Sowohl Sieger Kai Hliza (Team Möbel Ehrmann) als auch der Zweite Joschka Beck (Stradalli - Bike Aid) fahren gerne am Rande des Pfälzerwalds. Und nicht nur Fahrer aus Deutschland, sondern auch aus dem benachbarten Ausland kamen am vergangenen Sonntag in den Ort. „Wir hatten auch schon Fahrer aus Neuseeland“, sagte Dietz. Bei 330 Meldungen war er zwar zufrieden, „aber wir hätten uns den ein oder anderen Fahrer mehr gewünscht. Im Vergleich stehen wir aber noch gut da“, ergänzte der 34-Jährige, der als Vorsitzender zum ersten Mal die Hauptverantwortung für den Renntag trug. Auch wenn es in den höheren Leistungs- und Altersklassen für den RV Mehlingen nichts zu holen gab, „haben sich unsere Erwartungen sehr erfüllt. Wir waren in fast allen Rennen vertreten und haben dort auch Akzente gesetzt“, erklärte Dietz. Damit meinte er auch Daniel Gundall (U19), der im Vorfeld für eine Platzierung unter den ersten zehn gehandelt wurde. Als Elfter scheiterte er an dieser Marke nur knapp: „Er ist lange vorne mitgefahren, und es war das erste Mal, dass er mit den Männern gestartet ist. Im Zielsprint war er eingeklemmt, deswegen wurde die Top Zehn knapp verpasst“, sagte Dietz und sah bei der Leistung seines Nachwuchsfahrers viel Positives. Niklas Märkl vom RSC Linden, der für den Bund Deutscher Radfahrer an der Straßenrad-WM teilnehmen wird, belegte den siebten Platz, Fabian Brämer (RV Queidersbach) wurde Neunter. Dass der RSC Linden einen starken Nachwuchs ausbildet, belegen auch die Ergebnisse in der U17: Lukas Märkl und Marc Reibold wurden Zweiter und Vierter. Leon Eduard Brescher komplettierte das Trio als Sechster vor Markus Eydt vom RV Queidersbach. Neben Gundall und den vielen weiteren Jugendfahrern lobte Dietz auch Jette Simon, die in der U13 startete und dort einen guten siebten Platz herausfuhr. Die aktuelle dreimalige Rheinland-Pfalz-Meisterin führt auch die Wertung im Saar-Pfalz-Cup der Nachwuchsfahrer an und hat gute Chancen, sich in diesem Jahr den Titel zu sichern. Insbesondere für die jüngsten Starter freute sich „Gastgeber“ Dietz, der im vergangenen Jahr im C-Klasse-Rennen erfolgreich war und damit die Starterlaubnis für das A-/B-Klasse-Rennen gehabt hätte. „Wir hatten viele Fahrer zwischen acht und zehn Jahren, für sie war die Fahrt zum Start schon toll“, erzählt er. Denn diese, aufgrund der kürzeren Strecke auf dem Mehlingerhof liegend, mussten die Kinder nicht zu Fuß und nicht im Sattel zurücklegen, sondern durften sich ganz bequem mit Kleinbussen chauffieren lassen. Jonathan Winter (RV Rodenbach/ 2008 und jünger) gewann eine der beiden Klassen. Bei den Jahrgängen 2006 und 2007 setzte sich Samuel Neumann vom RSC Überherrn durch. Ergebnisse regionaler Fahrer Junioren U11: 6. Jule Märkl, 7. Lion Vesser (beide RSC Linden), 11. Noah Wenz (RV Mehlingen) U13: 5. Johannes Dülm, 7. Jette Simon, 9. Larissa Evers, 12. Arne Lichtner, 14. Max Weidenmann (alle RV Mehlingen) U15: 7. Emma Eydr (RSV Queidersbach), 8. Connor Lapot (RV Queidersbach) Senioren 2: 6. Thorsten Nunheim (RV Mehlingen).

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