Kaiserslautern Kaiserslautern: „Nacht, die Wissen schafft“ an der TU

Katrin Hochberg (links) und Anne Friebel präsentierten im Gebäude 46 der TU Kaiserslautern das Financial-Center in Taipei, desse
Katrin Hochberg (links) und Anne Friebel präsentierten im Gebäude 46 der TU Kaiserslautern das Financial-Center in Taipei, dessen Aufzüge mit Hilfe der Spin-Technologie sicher betrieben werden.

Ein wenig die Welt von morgen entdecken und zu sehen, wo Wissenschaft und Forschung heute für die Zukunft arbeiten: Dazu lud die „Nacht, die Wissen schafft“ gestern Abend an die TU Kaiserslautern. Schwerpunktthema war die „Digitalisierung“ als Querschnittstechnologie.

So bunt und vielfältig wie die Darbietungen der Fachbereiche und wissenschaftlichen Institute, so interessiert und wissensdurstig die Besucher. Die hatten die Qual der Wahl, sich aus dem umfangreichen Angebot aus Demonstrationen, Vorträgen, Informationen, Führungen durch Labore und Werkstätten für die richtige Reihenfolge zu entscheiden. Nicht zu übersehen ist am frühen Abend die Wissenschaftsmeile mit ihren Instituten entlang der Trippstadter Straße. Im Fraunhofer-Zentrum steigt gegen 18 Uhr die Auftaktveranstaltung. „Die wirklichen VIPs sind an diesem Abend die Besucher“, heißt Professor Peter Liggesmeyer, Geschäftsführer und Leiter des Fraunhofer-IESE, Ehrengäste und Besucher im Hörsaal willkommen. Der hätte zu diesem Anlass doppelt so groß sein können. So frequentiert ist das Foyer. Gespannt sind die Besucher auf den Science-Slam. Ein Wettbewerb, bei dem Wissenschaftler kurz, verständlich und unterhaltsam wissenschaftliche Inhalte erläutern. Ein Blick noch auf die Kunstinstallation „Transparentes Glück“ von Thomas Brenner. Ein echter Hingucker. Stelen mit Fotografien, Texten, Bildern und digitalen Soundelementen schmücken das Foyer des Fraunhofer-Zentrums. Im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) wurde der Showroom zu einem Lehr- und Lernraum umfunktioniert. Den Besuchern präsentiert sich ein Klassenzimmer von morgen. „Immersive Quantified Learning Lab (iQL)“, so die Bezeichnung für das digitale Klassenzimmer, ist ein gemeinsames Projekt des Fachbereichs Physik der TU und des DFKI. Es ist mit neuen interaktiven Lehr- und Lerntechnologien ausgestattet. Arbeitsplätze an großen Bildschirmen laden Schüler und Lehrer ein mitzuhelfen, neue Technologien für das Lernen in der Zukunft zu entwickeln und zu erproben. „Wir sind dabei, ein antizipierendes Physikschulbuch zu entwickeln, das individuelles Lernen ermöglichen soll“, erläutert Projektleiter Nicolas Großmann. Von der Demonstration mit digitalen Technologien wie Eye-Tracker (Blickaufzeichnung), Sprach- und Gestenerkennung, die dem Schüler das Lernen erleichtern, zeigt sich Wissenschaftsminister Konrad Wolf bei seinem Besuch beeindruckt. Mit einer attraktiven digitalen Idee wartet die KL.digital GmbH im Foyer von Gebäude 42 auf. Eine „Social Wall“ ist es, eine Präsentationsleinwand, die den Besuchern einen Ein- und Überblick in Echtzeit mit Infos über Veranstaltungsorte und Aktivitäten bietet. Interessant zu sehen, was, wo gerade an den Veranstaltungsorten läuft. Noch haben die roten Leuchtkegel, die Besuchern anzeigen, hier wird etwas geboten, ihre Leuchtkraft nicht erreicht. Doch der Campus ist belebt. Jung und Alt, Studierende und Familien mit Kindern sind unterwegs. Ein Dorado an Infoständen und Experimentiertischen bietet das Foyer von Gebäude 46. Groß ist das Interesse an der Spin-Forschung und ihrer Anwendung für Bauteile für Computer, Smartphones und die Steuerung von Aufzügen. Darüber informieren Katrin Hochberg und Anne Friebel vom Fachbereich Physik und Verfahrenstechnik. Am Beispiel eines Fahrstuhlschachts und einem magnetischen Sensorsystem erläutern sie die Funktionsweise der Magnetsensoren, mit denen die Aufzüge im 507 Meter hohen Financial Center in Taipei gesteuert werden. Dass Wissensaufnahme Appetit schafft, dafür hat in dieser Nacht die Mensa des Studierendenwerks Kaiserslautern nicht nur mit einem Nachtcafé vorgesorgt. An mit Tulpen gedeckten Tischen lassen sich die Besucher Kokos-Ingwer-Suppe mit Pak Choi und gebratenen Garnelen, Burger vom US-Beef und Steakhouse-Fries mit Pulled Turkey schmecken. Die „Nacht, die Wissen schafft“, zu der die Stadt Kaiserslautern, die TU Kaiserslautern und die Science & Innovation Alliance Kaiserslautern eingeladen haben, endete mit einer After-Science-Lounge im Foyer 42, einem After-Science-Poetry im Audimax und einer atemberaubenden Feuershow im Amphitheater.

Shoya Ishimaru, Jochen Kuhn, Andreas Dengel, Martin Ruskowski zeigen im Lehr-und Lern-Raum im DFKI Wissenschaftsminister Konrad
Shoya Ishimaru, Jochen Kuhn, Andreas Dengel, Martin Ruskowski zeigen im Lehr-und Lern-Raum im DFKI Wissenschaftsminister Konrad Wolf (sitzend) ein digitales Physikbuch.
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