Kaiserslautern „Jeder Einzelne hat sich weiterentwickelt“

Zum Jahresabschluss rangieren die Roten Teufel in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest auf dem fünften Platz. FCK-Coach Gunther Metz spricht von einer ordentlichen Hinserie und freut sich auf die Rückrunde.

„Ich bin sehr zufrieden mit der ersten Saisonhälfte. Die Jungs haben alle einen Schritt nach vorne gemacht und sich weiterentwickelt. Uns ist es trotz des großen Kaderumbruchs zu Rundenbeginn schnell gelungen, als verschworene Einheit zusammenzufinden. Hinzu kommt, dass wir auch genügend Punkte einfahren konnten und auf einem starken fünften Platz überwintern“, zieht Metz ein durchweg positives Fazit. Bereits am ersten Spieltag wussten die Pfälzer zu überzeugen und feierten beim SV Waldhof Mannheim einen klaren 4:1-Auswärtssieg. Der perfekte Saisonstart wurde eine Woche später mit dem 1:0-Heimerfolg über den SC Freiburg gekrönt. Danach folgte eine Durststrecke mit vier sieglosen Spielen in Folge. Obwohl die Metz-Schützlinge ordentliche Leistungen ablieferten, mussten sie bei den Topteams Bayern München (2:6) und 1899 Hoffenheim (1:4) deutliche Niederlagen einstecken. Dennoch zogen sie ihre Lehren aus diesen Partien und spielten im Anschluss einen starken November. Mit Siegen über den 1. FC Nürnberg (2:1) und den VfB Stuttgart bestätigten sie den Aufwärtstrend, der mit einem umjubelten 4:2-Derbysieg beim FSV Mainz 05 eingeläutet wurde. Dort bot der 1. FC Kaiserslautern besonders in der zweiten Halbzeit einen bärenstarken Auftritt und drehte die Begegnung trotz eines 1:2-Pausenrückstands. Gegen Ende des Jahres zeigte der FCK noch mal zwei Gesichter: Zuerst gab es eine bittere 0:4-Klatsche gegen den Tabellenvorletzten Eintracht Frankfurt. Für U19-Coach Metz war dies allerdings kein Grund zur Panik, sondern ein Ausrutscher, den er seinem Team zugesteht: „So etwas passiert nunmal. Die Spieler sind in einem Lernprozess, und da gehören auch solche Niederlagen dazu. Außerdem wissen wir, dass in dieser Liga jeder gegen jeden gewinnen kann. Man muss in jedem Spiel bis an die Leistungsgrenze gehen, und das ist uns gegen Frankfurt nicht gelungen.“ Dass seine Truppe sich nicht so schnell aus der Bahn werfen lässt, bewies sie eine Woche später, als sie mit einem wichtigen 2:1-Sieg über den SV Waldhof Mannheim einen versöhnlichen Jahresabschluss feierte. Das Grundgerüst in der homogenen FCK-Truppe bilden Kapitän Lukas Hartlieb, Theodor Bräuning, Leon Bell und Erik Wekesser. Letzterer machte in den vergangenen Monaten den größten Entwicklungssprung und wurde sogar von U18-Nationaltrainer Guido Streichsbier für die Junioren-Nationalmannschaft nominiert. Auch dort knüpfte Wekesser an seine beeindruckenden Leistungen (9 Saisontreffer) an und ging erfolgreich für den DFB auf Torejagd. Auch Spieler aus dem jungen Jahrgang wie Nils Seufert und Carlo Sickinger brachten sich stark ein und sorgten mit jeweils drei erzielten Treffern für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse. Beide, so Metz, müssten athletisch und körperlich noch zulegen, besitzen aber großes Talent und sind sehr lernwillig. Nicht zu vergessen die zwei Verteidiger Tim Neumann und Erdem Dogan, die in Abwesenheit der langzeitverletzten Joeri Stiens und Dominik Strohmeier ihren Job erstklassig erledigten und für Stabilität in der Abwehr sorgten. Offensivspieler Waaris Bhatti, der das erste Vierteljahr aufgrund einer hartnäckigen Verletzung außer Gefecht gesetzt war, fand gegen Jahresende langsam wieder zu alter Stärke und steuerte fünf Tore bei. Auf seinen Torjägerinstinkt baut Metz in der Rückrunde. Trotz all des Lobes, weiß der Trainer aber auch, dass keiner seiner Akteure das Ende der Fahnenstange erreicht hat: „Es kann sich wirklich keiner ausruhen. Sie sind alle noch in der Ausbildung, und meine Aufgabe ist es, sie bestens auf den Seniorenbereich vorzubereiten. Ob sie es dort hinschaffen und ihr Ziel verwirklichen können, das liegt im Endeffekt an jedem Einzelnen selbst.“ Dass es seine „alten Spieler“ zu den Profis schaffen können, hat zuletzt Manfred Osei-Kwadwo bewiesen, der vergangene Saison noch zum Kader der Metz-Truppe gehörte und beim Auswärtsspiel der Profis bei 1860 München zum ersten Mal zum Einsatz kam. Die Freude war bei Metz natürlich riesengroß. Bereits beim Gastspiel der ersten Mannschaft in Ingolstadt, wo „Manni“ auf der Bank saß, bedankte er sich bei seinem alten Trainer für die Unterstützung und dafür, dass ein Traum in Erfüllung ging. „Das ist das Schöne an meinem Job. Wenn man sieht, dass die Jungs, die man trainiert hat, irgendwann ihren Traum leben können“, sagt Metz voller Stolz und Freude. Wohin der Weg seines Teams in der Rückrunde geht, bleibt abzuwarten. Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt zehn, der Abstand auf den zweitplatzierten Mainz 05 fünf Punkte. Damit ist für die Pfälzer in der zweiten Saisonhälfte noch alles möglich, im positiven, wie auch im negativen Sinne. Jetzt freut man sich im Lager der Roten Teufel erst mal auf den wohlverdienten Urlaub. Metz: „Meine Mannschaft hat viel geleistet und ein extrem hohes Pensum absolviert. Die Verschnaufpause wird uns allen gut tun.“

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