Kaiserslautern Hochschule offen für Flüchtlinge

Mit einem Fünf-Punkte-Programm will das Wissenschaftsministerium Flüchtlingen und Asylsuchenden schnell und unkompliziert ein Studium an rheinland-pfälzischen Hochschulen ermöglichen. Die Studienkollege in Kaiserslautern und Mainz sind hierfür die ersten Anlaufstellen.

Das Programm richtet sich an Flüchtlinge und Asylsuchende, die in Deutschland entweder ihr Studium fortführen oder – bei entsprechender Eignung – aufnehmen wollen, erklärt Professor Konrad Wolf, der Präsident der Hochschule Kaiserslautern. Als Anlaufstellen für die Betroffenen fungieren die beiden Studienkollege in Kaiserslautern und Mainz, die bereits seit Jahrzehnten rheinlandpfalzweit ausländischen Studierenden die sprachlichen und fachlichen Eignungen für ein Studium vermitteln. Das Studienkolleg in Kaiserslautern betreut laut Wolf pro Jahr zwischen 150 und 200 Menschen aus aller Welt. Mit dem Fünf-Punkte-Programm werde auf die aktuelle Flüchtlingssituation reagiert, wie groß die Nachfrage tatsächlich sein werde, lasse sich zurzeit noch nicht abschätzen, sagt der Dozent. Das Programm umfasst folgende Punkte: Die Hochschule Kaiserslautern erstellt laut Wolf eine Internetseite, auf der alle Informationen gesammelt werden. Die Homepage soll im Oktober freigeschaltet werden. Für Studierende mit Aufenthaltsgenehmigung, die in ihrem Herkunftsland ein Studium der Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) begonnen haben, wird nach einer Aufnahmeprüfung am Studienkolleg ein Intensivsprachkurs eingerichtet, nach dem die Teilnehmer ihr Studium an der Hochschule Kaiserslautern und der Technischen Universität Kaiserslautern (TU) weiterführen können, wie Wolf schildert. Ausnahme seien englischsprachige Studiengänge, bei diesen entfalle die Sprachprüfung. Eignungsgespräche und Aufnahmeprüfungen sollen auch jenen eine Studium ermöglichen, die zwar Vorkenntnisse, aber keine Zeugnisse vorweisen können. In einem nächsten Schritt soll es möglich sein, das Studium der Mint-Fächer auch außerhalb Kaiserslauterns fortzusetzen. Die Aufnahmeprüfung für die übrigen Studienfächer findet am Studienkolleg in Mainz statt. An den Kollegen werden zusätzliche Sprachkurse mit bis zu 50 Plätzen organisiert. Die Intensivkurse werden nach Angaben des Wissenschaftsministeriums mit 60.000 Euro aus dem Hochschulpakt 2020 gefördert. Für Akademiker, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten, werden laut Ministerium spezielle Angebote in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit, den Kammern und den Hochschulen entwickelt. So soll im Frühjahr 2016 ein Modellprojekt für 20 Teilnehmer in Kaiserslautern starten, das Akademikern dabei helfen soll, ihre fachlichen und sprachlichen Kompetenzen zu erweitern. (jtt)

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