Kaiserslautern Gedenken und Mut zur Improvisation

Gedenkkonzerte zum Ende des Zweiten Weltkrieges, die Internationalen Musiktage und die Fortsetzung der im vergangenen Jahr begonnenen Konzertreihe „Deutschlands Domorganisten zu Gast“: Das sind die wichtigsten Eckpunkte im weltlichen Programm der Speyerer Dommusik für dieses Jahr.

Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai setzt die Dommusik ihre Zusammenarbeit mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz fort. Domkapellmeister Markus Melchiori leitet ein Konzert mit drei Programmpunkten: Schönbergs Melodram „Ein Überlebender aus Warschau“, „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ aus Händels Oratorium „Der Messias“ und „Ein deutsches Requiem“ von Brahms. Es singen der Domchor sowie Mitglieder des Mädchenchores und der Domsingknaben. Gesangssolisten sind Julia Kleiter (Sopran) und Klaus Mertens (Bariton). Als Sprecher im Melodram wirkt der Leiter des Speyerer Kinder- und Jugendtheaters, Matthias Folz, mit. Weitere Aufführungen des Programms sind für den 9. Mai in Bitburg und den 10. Mai in Oppenheim geplant. Ein weiteres historisches Datum prägt die Eröffnung der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer: Unter der Schirmherrschaft von Altbundeskanzler Helmut Kohl steht ein Konzert zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Auf dem Programm stehen Werke von Mendelssohn, darunter seine Symphonie Nr. 2 B-Dur „Lobgesang“. In der Reihe „Vokalmusik entlang der Romanischen Straße“ des Kultursommers Rheinland-Pfalz gestaltet das Ensemble „Diabolus in Musica“ am 4. Oktober in der Domkrypta „Historia Sancti Martini“, einen rekonstruierten Gottesdienst des 13. Jahrhunderts. An gleicher Stelle präsentiert das Neustadter Mandelring-Quartett am 8. Oktober unter anderem Haydns „Kaiserquartett“ und Schostakowitschs Streichquartett Nr. 8 „In Erinnerung an die Opfer des Faschismus und des Krieges“. Eine „Nacht der Orgelimprovisationen“ verspricht für den 10. Oktober fünf Stunden Orgelmusik mit verschiedenen Solisten, darunter mehrere Welturaufführungen und kombiniert mit anderen Genres wie Literatur und Stummfilm. Mit Rheinbergers Messe Es-Dur „Cantus Missae“ gastiert der Kammerchor Stuttgart am 11. Oktober im Dom. In dessen Kaisersaal gestaltet der Tenor Julian Prégardien am 15. Oktober eine „Schubertiade“, begleitet von Flöte, Baryton und Gitarre. Zum Abschluss des Festivals heißt es am 17. Oktober „Klang: Raum: Dom“. Geplant ist eine „Crossover-Symbiose von Klang, Raum und Licht mit improvisierter Jazzmusik und Vokalwerken“ verschiedener Komponisten, darunter eine Uraufführung. Melchiori leitet dabei den Domchor und das Ensemble „Moving Sounds“. Bereits am 28. März geht die Reihe „Deutschlands Domorganisten zu Gast im Speyerer Dom“ weiter: Bis zum 21. November geben Markus Willinger (Bamberg), Matthias Mück (Magdeburg), Silvius von Kessel (Erfurt), Sebastian Küchler-Blessing (Essen), Gerhard Gnann (Freiburg), Christoph Keggenhoff (Speyer), Thomas Schmitz (Münster), Hans-Jürgen Kaiser (Fulda), Johannes Mayr (Stuttgart) und Michael Hoppe (Aachen) Solokonzerte. Neu dabei: Jeder Organist stellt sich und sein Programm in einer offenen Gesprächsrunde eine Stunde vor Konzertbeginn vor.

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