Stadtleben Fechterin Doris Drochner wird 80

Doris Drochner mit Ehemann Hartmut.
Doris Drochner mit Ehemann Hartmut.

Das Florett steht schon lange in der Ecke, ruhig ist es um Doris Drochner, die langjährige Florettspitze der TSG-Fechtabteilung, deshalb aber nicht geworden. Gerade sind sie und ihr Mann Hartmut aus Washington, D.C., vom Familienbesuch zurückgekehrt.

„Ohne Bewegung geht es nicht.“ Der einstigen Spitzensportlerin Doris Drochner ist viel Schwimmen, Walking im Lautrer Wald und Fitnesstraining wichtig. Obendrein besucht sie den TSG Senioren-Sport. „Da gibt es machbare Kurse“, sagt die große Dame der Florettwelt lachend. Eine wie sie hat den „Popo“ nie still gehalten. Das sagt sie über sich selbst. Und nein, jetzt im Alter will sie nicht mit dem Stillhalten anfangen.

Deutsche Fechtmeisterschaften nach Lautern geholt

Was hat sie nicht alles auf die Florettspitze gestellt. Zweimal war sie Hochschulmeisterin, vertrat Deutschland im Nationalteam bei der Universiade. Als Trainerin entzaubert ihr TSG-Fechtteam die edlen Fechterinnen aus Tauberbischofsheim. Mit ihren Kindern Gesa und Carsten oder mit ihrem Schüler Johannes Krieger hat sie einige Fecht-Asse im Ärmel, die Treffer bis ganz nach oben setzten. Nebenbei entwickelt sie die von ihrem Vater ins Leben gerufene TSG-Fechtabteilung weiter. In den 1990ern holt sie die Deutschen Fechtmeisterschaften gleich drei Mal nach Kaiserslautern. Jedes Mal ein Fest für den Fechtsport!

Unterwegs nach Amerika

Noch nicht genug Bewegung und Aktion für Doris Drochner, die mit ihrem Mann Hartmut drei Kinder großzieht und auch in ihrem Job als Lehrerin Spuren hinterlässt. Am Heinrich-Heine-Gymnasium baut sie den Sportzweig mit auf – ohne Fechter. Man kann nicht alles haben, so wie sie auch ihre Enkel nicht um sich haben kann. Tochter Gesa lernt in Kaiserslautern einen amerikanischen Piloten kennen und lieben – und fort war sie. Die beiden Enkel leben nun in Übersee. „Wir fliegen schon regelmäßig nach Amerika“, nimmt es Doris Drochner gelassen.

Seit sie im Ruhestand ist und auch ihre Fechtabteilung in junge Hände übergeben hat – „das läuft dort so gut, ich bin mehr als zufrieden und sehr stolz auf alle“ –, bewegt sie weniger das Florett, sie lässt sich vom Reisefieber bewegen. Auto und Wohnwagen samt Rad stehen hoch im Kurs. „Im Sommer sind wir an der Weser entlang, waren im Emsland und im Münsterland“, ist sie froh, dass sie und ihr Mann in diesen viralen Zeiten den Wohnwagen haben. Im Sommer soll Alaska, dann mit gemietetem Wohnmobil, dran sein. „Jetzt oder nie, ich werde ja nicht jünger.“ Am Sonntag wird Doris Drochner 80 Jahre alt.

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