Kaiserslautern Ein Sembacher Brüderpaar auf Erfolgskurs

Sie haben allen Grund zur Freude: die beiden Kartfahrer Noah Schläfer (links) und dessen älterer Bruder Kieran.
Sie haben allen Grund zur Freude: die beiden Kartfahrer Noah Schläfer (links) und dessen älterer Bruder Kieran.

Zwei Brüder beherrschten in dieser Saison ihre jeweilige Klasse im Jugend-Kart-Slalom: Kieran und Noah Schläfer aus Sembach. Beide holten sich den Titel eines Pfalzmeisters. Und dabei gab es noch eine Besonderheit, denn die Erfolge gelangen ihnen jeweils vor dem Geschwisterpaar Kühn aus Landau. Mit den Meistertiteln krönten die beiden ein überaus erfolgreiches Sportjahr.

„Ich hatte wieder eine sehr gute Saison und alle meine Ziele erreicht“, freut sich Kieran Schläfer. Der vierte Pfalzmeistertitel in ununterbrochener Reihenfolge mache ihn stolz. Zehn Bestleistungen unter den pfälzischen Fahrern bei zwölf Veranstaltungen in diesem pfälzischen Regionalverband sprechen für sich. Die Pfalzmeisterschaft ist der eine Erfolg, die Teilnahme und Platzierungen bei überregionalen Meisterschaften ist die andere, ebenfalls erfolgreiche Seite. Über die Pfalzmeisterschaft qualifizierte sich Kieran Schläfer für den Bundesendlauf, der auf dem Nürburgring ausgetragen wurde. Unter den besten Kartfahrern zwischen rot-weißen Pylonen aus ganz Deutschland belegte der zwölfjährige Schüler am Hohenstaufen-Gymnasium in Kaiserslautern den achten Platz. Daneben wird ihm ein weiteres Erlebnis von jenem Wochenende stets in Erinnerung bleiben, eine Fahrt über die Nordschleife des Nürburgrings. „Mit einem weiteren Titel, dem es Landesmeisters, hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, erzählt Kieran Schläfer voller Freude. Auf Landesebene konnte er sich in der Jahresbilanz gegen sämtliche jugendlichen Fahrer auf vier Rädern durchsetzen und kurz vor Weihnachten einen weiteren Erfolg verbuchen. Begonnen hat Kieran Schläfer seine motorsportliche Laufbahn beim Rallyeclub „Barbarossa“/Vespa-Club 59 in Kaiserslautern. Die jungen Fahrer des Clubs trainieren in der früheren Mülldeponie „Schweinsdelle“. Das sah der Pilot aus Sembach, was in ihm ein großes Interesse weckte. Im Jahr 2014 stieg er in diesen Jugendsport ein und begab sich sofort in die Erfolgsspur. Platz vier auf Pfalzebene und Platz zehn bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften machten deutlich, dass hier ein großes Talent heranreift. Das zeigten dann auch die Folgejahre. Viermaliger Pfalzmeister in ununterbrochener Folge, was in der Pfalz einmalig ist. Im Jahr 2015 wurde er zudem noch Rheinland-Pfalz-Meister und belegte bei den deutschen Meisterschaften Platz zwei. Mit etwas mehr Glück wäre die Saison noch erfolgreicher verlaufen. In seine Spuren fährt schon jetzt sein jüngerer Bruder Noah. Er musste lange Zeit dem Jahr entgegenfiebern, in dem er das achte Lebensjahr vollendet. Denn starten darf in der Pfalz ein Kart-Slalom-Fahrer erst in der Saison, in der er mindestens acht Jahre alt ist. Anders dagegen in benachbarten ADAC-Regionalverbänden. Und diese Chance nutzte der kleine Noah. Dort sammelte er schon im Vorjahr viel Erfahrung und starte auch bei der Kart-Winter-Trophy. Er hatte ja das Vorbild in der eigenen Familie und gleichzeitig auch einen Ratgeber. Nach jeweils vier Läufen belegte er in den beiden letzten Cup-Veranstaltungen die Plätze zwei und drei. Auf Pfalzebene gewann Noah Schläfer in dieser Saison neun der zwölf Wettbewerbe, und in den restlichen Veranstaltungen war es jeweils der zweite Platz. Das reichte, um die Pfalzmeisterschaft mit großem Vorsprung zu gewinnen. Ein weiteres sportliches Erlebnis war der Nachtslalom im nordbadischem Altenbach. Mit den Erfolgen war es damit aber noch nicht vorbei. Er holte sich die Vize-Meisterschaft auf Rheinland-Pfalz-Ebene. Als Erfolge kann man auch den neunten Platz bei den südwestdeutschen Meisterschaften und den achten Platz bei den deutschen Meisterschaften verbuchen. In bester Erinnerung bleibt auch das Rahmenprogramm. So die Fahrt über die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings und der Blick in die Boxen. Doch Kartfahren ist für die Brüder Schläfer nicht alles. Beide widmen sich in ihrer Freizeit der Leichtathletik mit Laufen, Ballweitwurf und Weitsprung. Auch dort sind sie erfolgreich, wie die Sieger- und Ehrenurkunden zeigen. Noah Schläfer ist auch noch erfolgreicher Fußballstürmer bei der Spielvereinigung Neukirchen-Mehlingen-Baalborn. Mit ihren Erfolgen, den zahlreichen Klassensiegen, trugen sie zusammen mit Jonas Paul Ollmann aus Heltersberg zum ersten Mannschaftstitel des Motorsportclubs „Schorlenberg“ Enkenbach-Alsenborn bei. Kieran Schläfer bedauert, dass es in diesem Winter keine Trophy gibt. Gerne wäre er dabei gewesen, verrät er zwischen den Zeilen. „Aber an Ostern geht es wieder weiter“, freut er sich schon jetzt. „Schnell und ordentlich fahren“, das fasziniert ihn. Deshalb bleibt er dem Jugend-Kart-Slalom auch im nächsten Jahr treu. „Auf der Rundstrecke wird nur schnell gefahren“, und das ist ihm zu wenig. Deshalb wird er seine motorsportlichen Ziele im Jugendsport zwischen rot-weißen Pylonen setzen. Er will deutscher Meister und Sieger des Bundesendlaufes werden. Natürlich auch die regionalen Meisterschaften für sich entscheiden. Ihm ist die Schwere der Aufgabe bewusst, denn er kennt seine Konkurrenten. „Ich will auch alle Meisterschaften gewinnen“, fügt der kleine Bruder an, denn gemeinsam Titel zu holen sei eine schöne Sache. Beide sind dankbar ihren Eltern Patricia und Mario Schläfer gegenüber, die durch die vielen Fahrdienste diesen Sport auch ermöglichen.

x