Kaiserslautern Duell der Gegensätze

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Wenn Oberliga-Spitzenreiter TuS Dansenberg heute (20 Uhr) die vom Abstieg bedrohte TG Osthofen empfängt, sind die Rollen vom Papier her klar verteilt. Alles andere als ein ungefährdeter Sieg der Mannschaft von Trainer Marco Sliwa wäre eine dicke Überraschung.

Der 20. Spieltag war aus Sicht der Lauterer wie gemalt. Vor dem Heimspiel gegen die HSG Kastellaun/Simmern, die sie nach durchwachsener erster Halbzeit mit 31:27 niederrangen, erreichte sie die Kunde, dass Verfolger HF Illtal gerade mit 29:31 beim TV Bitburg verloren hatte. Dass die mit den Saarländern punktgleiche VTZ Saarpfalz ebenfalls patzen und tags darauf bei Kellerkind Nieder-Olm mit 22:28 den Kürzeren ziehen sollte, stand nicht unbedingt zu erwarten. Durch die Niederlagen seiner beiden hartnäckigsten Verfolger konnte der TuS (33:9 Punkte) seinen Vorsprung neun Spieltage vor Schluss auf drei Punkte ausbauen und hat nun alle Trümpfe in der Hand. Weder Illtal, VTZ noch Budenheim (alle 30:12), können die Meisterschaft noch aus eigener Kraft erreichen. Das gleiche gilt für die HSG Worms (29:13), die als Tabellenfünfter ebenfalls noch Titelhoffnungen hegt. Da Worms und Budenheim noch in der Westpfalz ranmüssen, spricht momentan fast alles für die in dieser Spielzeit zuhause noch unbesiegte Sliwa-Sieben, die heute gegen Osthofen vor einer vermeintlichen Pflichtaufgabe steht. Dass die Rheinhessen an guten Tagen ein sehr unangenehmer Gegner sein können, bekamen die Dansenberger im Hinspiel zu spüren, wo sie beim 32:31 nur haarscharf an einer Blamage vorbeischrammten. Mit 16 gehaltenen Bällen war Torhüter Markus Seitz, der bislang seine vielleicht beste Saison im TuS-Trikot spielt, einer der wenigen Spieler mit Normalform. Der schmeichelhafte Siegtreffer ging auf das Konto von Goalgetter Steffen Kiefer. Die Gäste, die den letzten Tabellenplatz zwischenzeitlich abonniert zu haben schienen, haben die rote Laterne durch den 30:24-Erfolg im Keller-Duell gegen Merzig-Hilbringen an die Saarländer weitergereicht. Es war der zweite Sieg im dritten Spiel für den Aufsteiger, der dennoch als krasser Außenseiter nach Dansenberg reist. Der Rückstand der Wonnegauer (7:33) auf ihren oberen Tabellennachbarn beträgt drei Punkte. „Dass Osthofen Handball spielen kann, steht außer Frage. Ihr Rückraum hat uns im Hinspiel vor große Probleme gestellt. Mit Vuletic haben sie einen überragenden Mittelmann, der sehr viel Qualität besitzt“, warnt Sliwa davor, den Gegner zu unterschätzen. Alex Schulze, der sich gegen Kastellaun an der Schulter verletzt hat, fällt heute aus. Das gleiche gilt für Niklas Jung. Ein dickes Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz des am Knie verletzten Spielmachers Tim Beutler. Max Labroue ist angeschlagen, wird aber wohl spielen können. „Wir konnten dieses Jahr noch nicht komplett trainieren und sind es daher gewohnt, zu improvisieren. Wirklich optimal ist das natürlich nicht“, stellt Lauterns Trainer klar. Gegen Osthofen sollte sein Team dennoch nichts anbrennen lassen.

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