Kaiserslautern Die Merlins entzaubert

Eingekesselt: John Barber Junior vom 1. FC Kaiserslautern. Rechts Vincent Hofmann, links Sieren Urbansky von den Crailsheim Merl
Eingekesselt: John Barber Junior vom 1. FC Kaiserslautern. Rechts Vincent Hofmann, links Sieren Urbansky von den Crailsheim Merlins II.

Ronny Weihmann hat den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag im Kellerduell der 1. Regionalliga Südwest zu einem sportlich überlebenswichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt geführt. Beim 89:84 (43:41) gegen Schlusslicht Crailsheim Merlins II drehte der Routinier das Spiel fast im Alleingang.

Wer den Guard gegen die Hohenloher in der Schlussphase über das Feld wirbeln sah, wäre nicht darauf gekommen, dass der Ex-Profi nächsten Monat 36 Jahre alt wird. Weihmann übernahm in der entscheidenden Phase die Verantwortung, traf hochprozentig und führte sein Team mit zwölf Punkten in den letzten sechs Minuten auf die Siegerstraße. Der Herbst seiner Karriere ist zweifellos ein goldener. Mit 12,6 Punkten und sieben Rebounds im Schnitt zählt der Routinier in beiden Kategorien zu den Topspielern bei den Westpfälzern. Von den rund zehn Würfen, die der Guard pro Spiel von außen nimmt, landen durchschnittlich drei im Korb. Gegen Crailsheim lief Weihmann zur Höchstform auf und war mit 22 Punkten, acht Rebounds, drei Korbvorlagen und zwei Ballgewinnen der effektivste Spieler auf dem Platz. Dass dem Routinier so schnell nicht die Luft ausgeht, ist wohl auch seinem Beruf als Personal Trainer geschuldet. Sich und andere in Bestform zu bringen, ist Weihmanns täglich Brot. Als Eigentümer eines Sport- und Gesundheitszentrums im westpfälzischen Ramstein, ist es für den ehemaligen College-Spieler Ehrensache, in Sachen Ausdauer und Fitness mit gutem Beispiel voranzugehen. „Ronny war heute ganz klar der Matchwinner“, wusste Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann, bei wem er sich zu bedanken hatte. Mit seinem Dreier zum 79:80 (36.) erweckte Weihmann die Halle zum Leben. Von nun an war die Stimmung so, wie man es sich aus Sicht der Spieler schon viel früher gewünscht hätte. Bis dahin hatte der engagierte Hallensprecher Gerald Hanbuch sich mehrfach vergeblich darum bemüht, die Halle aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken. Mit den Zuschauern im Rücken ließen sich die Roten Teufel auch vom zwischenzeitlichen 81:84-Rückstand nicht aus der Bahn werfen. Mit einem 13:4-Lauf, zu dem Weihmann drei Dreier beisteuerte, wendete der FCK auf der Zielgeraden das Blatt und landete nach drei Niederlagen in Folge den erhofften Befreiungsschlag. Dass Liam Carpenter für die Gäste 27 Punkte erzielte, war zu verschmerzen, weil bei den Hausherren neben Weihmann auch Gergely Hosszu (19), Aaron Ellis (18) und Waldemar Nap (17) zweistellig trafen. Crailsheim lag gegen Ende des dritten Viertels fast durchgängig mit sechs Punkten in Front (53:59/55:61/ 57:63), versäumte es jedoch, die Führung weiter auszubauen. Sehr zum Leidwesen von Merlins-Coach Kai Buchmann, der nach Kevin Crooms Buzzerbeater (Treffer mit der Sirene) zum 63:65 (30.) regelrecht ausflippte und sein Team in der Viertelpause lautstark und gestenreich in den Senkel stellte. Die letzten Zweifel am Sieg zerstreute Weihmann mit seinem sechsten und letzten Dreier zum 89:84-Endstand. Das nächste Kellerduell steht für das Team von Trainer Theo Tarver am Samstag (19.30 Uhr) beim sieglosen Aufsteiger MTV Kronberg an. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Weihmann (22), Hosszu (19), Ellis (18), W. Nap (17), Barber Jr. (5), Negron, Croom (je 3), Erb (2), D. Nap, Piechocki - Spielfilm: 10:10 (5.), 18:15 (8.), 22:28 (12.), 36:34 (16.), 43:41 (20.), 50:51 (24.), 57:63 (29.), 76:80 (35.), 85:84 (39.), 89:84 (40.) - Beste Spieler: Weihmann, Hosszu - Carpenter - Zuschauer: 250 - Schiedsrichter: Kazda/Kezic.

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