Kaiserslautern Denk mal: Garnele mit Pesto

Es gibt Tiere, die es zu einer gewissen, wenn auch nur vorübergehenden, Medienprominenz brachten. Oft, weil sie ihrer tierischen Identität erinnerten und diese wieder zu erlangen suchten: Elsbeth, das Flusspferd, das nicht mehr Zirkusattraktion sein wollte, gehört ebenso dazu wie Bruno, der Problembär, der es mit dem Braunbärsein ein wenig übertrieb. Meist blieb der Ruhm aufs deutsche Sommerloch beschränkt. Zum internationalen Star wurde 2010 Krake Paul aus Oberhausen – als er treffsicher die Ergebnisse der Fußball-WM in Südafrika orakelte. Besonders die Franzosen mochten das schlaue Meeres-Weichtier, auch weil sie gerne „Paul le Poulpe“ alliterierten. Pech für Hans-Peter, dass derzeit weder WM noch Sommer ist. Auch scheint er mit seiner Existenz im Aquarium im Reinen zu sein: Hans-Peter ist eine Garnele und lebt in einer hessischen Jugendhilfeeinrichtung. Der Forschungskreis „Heimtiere in der Gesellschaft“ berichtet, dass Hans-Peter dort einen wesentlichen Beitrag zur Betreuung von Kindern mit emotionalen und sozialen Störungen leistet: „Garnelen sind gute Zuhörer“. Doppeltes Pech nun, dass zeitgleich mit der Information über die therapeutisch begabte Garnele die Einladung zur Pesto-Weltmeisterschaft in Ligurien im Postfach landete und die Gedanken der Journalistenmenschen in eine ganz andere Richtung lenkte.

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