Hyrox Das WM-Ticket hat er in der Tasche

Dimitri Ulajew
Dimitri Ulajew

Für Dimitri Ulajew war es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Als der Physiotherapeut aus Hohenecken auf Hyrox aufmerksam wurde, war es um ihn geschehen. Diese noch junge, sich steil im Aufwind befindende Fitnesssportart faszinierte ihn sogleich. Er stieg voll in die Wettkampfszene ein und qualifizierte sich für die im Mai in Las Vegas über die Bühne gehenden Weltmeisterschaften.

Die Frage, was das Besondere an Hyrox sei und warum es ihn so gepackt habe, beantwortet der 36 Jahre alte Athlet so: „Es ist einfach alles dabei.“ Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer seien bei dieser im Jahre 2017 in Deutschland konzipierten Fitnesssportart gleichermaßen gefordert. Es ist dieser Mix aus leichtathletischen und geräteorientierten Elementen, die für den besonderen Reiz sorgen. So müssen die Hyroxer bei dieser Indoor-Sportart auf einem Parcours nicht nur achtmal 1000 Meter laufen, sondern zwischen jedem dieser Läufe einen Stopp in einer Workout-Station einlegen und Übungen an Fitnessgeräten absolvieren. Wer diese Aufgaben am schnellsten meistert, ist der Sieger.

Also eine überaus fordernde und schweißtreibende Sportart, bei der Dimitri Ulajew ein tolles Debüt gelang. Beim Wettkampf in Leipzig zeigte die Uhr für ihn beim Erreichen des Zieles 1:09 Stunden an. Damit war ihm eine Spitzenleistung gelungen, die er dann in der Messehalle in Berlin um mehr als zweieinhalb Minuten unterbot. Als Gesamtsieger stand er da nicht nur ganz oben auf dem Podium, sondern hatte auch das Ticket für die WM in der Spielermetropole Las Vegas in der Tasche.

Mit eisernem Willen

Natürlich war Ulajew dieser phantastische Einstieg in die Hyrox-Szene nicht einfach so gelungen. „Es gehört ein eiserner Wille dazu, um bei den Profis dabei zu sein“, sagt der Athlet, der sich ein eigenes kleines Fitnessstudio eingerichtet hat, wo er nicht nur an den Geräten trainiert, sondern auch auf einem Laufband jede Menge Kilometer abspult. Wichtig sei dabei vor allem, den Rhythmus zwischen Laufen und Kraftübungen zu finden, so Ulajew.

Trainingsfleiß ist die eine Sache, aber es gehört noch mehr dazu, um den Sprung in die Eliteklasse zu schaffen. Natürlich hatte Dimitri Ulajew schon ein sportliches Leben vor Hyrox. So gehörte er der Leichtathletik-Abteilung des 1. FCK an. Er warf den Hammer, und das ziemlich weit. Mit über 60 Metern zählte er zu den besten Hammerwerfern Deutschlands. Angetan hatten es ihm auch die Eisengewichte, die er für die Gewichtheberabteilung der TSG Kaiserslautern in die Höhe stemmte.

Weltweit unterwegs

Ulajew brachte also schon eine Menge mit, vor allem Kraft, als er sich Hyrox verschrieb. Dass halbe Sachen nicht nach dem Geschmack des ehrgeizigen Hoheneckers sind, zeigt sein strammes Wettkampfprogramm, das ihn schon in viele europäische Länder führte. So trat er im vergangenen Dezember in Madrid an, wo er in seiner Altersklasse 35 bis 39 den zweiten Platz belegte. Seinen ersten Wettkampf im Jahr 2022 bestritt er in Manchester. Mehr als 2000 Hyroxer gingen in der im Nordwesten von England liegenden Stadt an den Start. Mit einer Zeit von 1:07 Stunden, die Ulajew „ganz okay“ fand, gehörte er als Zweiter seiner Altersklasse zu den Besten. Einen Platz auf dem Treppchen peilt Dimitri Ulajew auch bei den beiden großen Wettkämpfen in diesem Jahr an, bei der EM in Maastricht und dann bei der WM in Las Vegas.

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