Handball Dansenberg gegen Haßloch: Ein eindeutiges Derby

Michael Reitemann gegen Haßlochs Torhüter Marco Bitz. Zumeist hatten die Dansenberger das bessere Ende für sich.
Michael Reitemann gegen Haßlochs Torhüter Marco Bitz. Zumeist hatten die Dansenberger das bessere Ende für sich.

Bei seinem Debüt als Trainer des TuS Dansenberg fehlten Thomas Weber drei Sekunden zum Sieg. Im ersten Heimspiel unter seiner Regie machte seine Mannschaft mit dem Gegner am Samstag kurzen Prozess und entschied das Pfalz-Derby der Dritten Handball-Bundesliga gegen die TSG Haßloch klar für sich.

Das Ziel, den nicht unbedingt zu erwarten gewesenen Punkt beim ambitionierten TV Gelnhausen mit einem Heimsieg gegen die TSG Haßloch zu vergolden, wurde in beeindruckender Art und Weise erreicht. Das Team um den neunfachen Torschützen Fabian Serwinski lag zur Halbzeit bereits mit sieben Toren vorne und fuhr mit 40:25 (22:15) den bislang höchsten Saisonsieg ein. Die mit nur sieben Feldspielern angereisten Gäste hatten mit Kapitän Kevin Seelos, Theo Surblys, Lino Messerschmidt, Florian Kern, Maximilian Zech und Julius Herbert zahlreiche Ausfälle zu beklagen. „Die ersten zehn Minuten sind wir sehr gut reingekommen. Wir wollten Jan Claussen aus dem Spiel nehmen, was nur bedingt funktioniert hat, da hierdurch große Räume entstanden sind und wir den Rückzug nicht verteidigen konnten. Am Ende hat die Kraft gefehlt. Für uns ist dieses Spiel kein Maßstab, wir müssen es so schnell wie möglich abhaken“, stellte TSG-Coach Andreas Reckenthäler klar.

Obwohl auch der TuS Dansenberg nicht frei von Verletzungssorgen ins Spiel gegangen war, entwickelte sich die Partie ab Mitte der ersten Halbzeit zu einer äußerst einseitigen Angelegenheit. Die schlechte Chancenverwertung, die sich beim TuS Dansenberg bislang wie ein roter Faden durch die Saison gezogen hatte, war diesmal kein Thema: Die Schwarz-Weißen trafen aus allen Lagen und zogen bis zur Pause von 9:9 über 17:11 auf 22:15 (30.) davon. „Die Abwehr hat mir in den ersten zehn Minuten nicht gefallen, da gibt es durchaus Redebedarf, daran müssen wir arbeiten. Mit dem Tempospiel war ich hingegen sehr zufrieden. Nach dem Ausfall von Claussen mussten wir improvisieren. Dass es so deutlich ausgeht, hätte ich nicht gedacht“, analysierte Trainer Weber.

Rote Karte für Triebskorn

Haßloch schaffte es ab Mitte der ersten Halbzeit nur noch selten, die 6:0-Abwehr der Hausherren ins Laufen zu bringen. Die Würfe aus der zweiten Reihe wurden zur leichten Beute von TuS-Torhüter Frederik Lüpke. Nach der Roten Karte gegen TSG-Spieler Jan Triebskorn, der den in der Luft stehenden Claussen nach einem Wurfversuch unsanft zu Boden gestoßen hatte, standen den Gästen ab der 25. Minute nur noch sechs Feldspieler zur Verfügung. Mit ein wenig mehr Fingerspitzengefühl hätte es in dieser Situation wohl auch eine Zwei-Minuten-Strafe getan, da Triebskorn schlicht und einfach einen Tick zu spät kam. Böse Absicht war dem Rückraumspieler nicht zu unterstellen. Sämtlicher Wechselmöglichkeiten beraubt, hatte die TSG ihrem Rivalen fortan nicht mehr viel entgegenzusetzen. Ersatztorwart Moritz Mangold wurde nach der Pause kurzerhand mit einem Feldspielertrikot ausgestattet. Auch Keeper Loic Modzinski musste jetzt ran und fand sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel auf ungewohnter Position am Kreis wieder.

Dansenberg, wo im zweiten Durchgang Michel Fiedler zwischen die Pfosten rückte, baute seine Führung zweistellig aus (32:22/48.) und schraubte das Ergebnis gegen jetzt endgültig auf dem Zahnfleisch gehende Haßlocher bis zum Schlusspfiff weiter in die Höhe.

So spielten sie

TuS Dansenberg: Lüpke/Fiedler (Tor), Serwinski (9/4), M. Holstein, Claussen, Reitemann (je 5), Steinführer, T. Holstein (je 4), Dettinger, Biagui (je 3)

TSG Haßloch: Modzinski (1)/Bitz/Mangold Tor), Hannes (8/1), Djozic (6/1), Herbert (4), Gregori (3), Triebskorn (2), Hartmann (1), Götz

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