Kaiserslautern Brüder reißen das Ruder rum

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Kaiserslautern. Im Westpfalz-Derby der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hat sich der TuS Dansenberg am Samstag gegen die vom Abstieg bedrohte TSG Friesenheim II mit 27:24 (13:13) durchgesetzt und darf weiter von einem Platz auf dem Treppchen träumen.

Die Mannschaft wusste, bei wem sie sich zu bedanken hatte, nachdem sie im zweiten Durchgang um ein Haar einen Fünf-Tore-Vorsprung in den Sand gesetzt hätte. Auch die Fans hatten ein feines Gespür dafür, wer in der hartumkämpften Schlussphase den Unterschied ausgemacht hatte und feierten lautstark die beiden Matchwinner Markus und Christopher Seitz. Während Markus Seitz in den letzten zehn Minuten nur noch einen Treffer zuließ und damit den Grundstein zum Sieg legte, wirbelte sein Bruder die gegnerische Abwehr durcheinander, erzielte drei der letzten vier TuS-Treffer und gab die Vorlage zum vorentscheidenden 26:24 (58.) durch Pascal Bock. „Wir haben jetzt das dritte Spiel in Folge unglücklich verloren. Unsere Chancenverwertung war nicht gut genug, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Moral und Einstellung haben aber gestimmt“, analysierte TSG-Coach Frank Herbert. „Es wurde in der zweiten Halbzeit nochmal sehr spannend, weil wir viele freie Würfe nicht reingemacht haben“, legte Lauterns Trainer Jürgen Hartz den Finger in die Wunde. Vor allem über links lief beim TuS so gut wie nichts. Weder Youngster Alexander Schulze, der vor dem Seitenwechsel drei Hundertprozentige liegen ließ, noch Florian Lammering, der ebenfalls ohne Treffer blieb, waren in der Lage, ihr Team zu beflügeln. „Die TSG ist sehr gut aus der Kabine gekommen. Man hat gemerkt, dass sie im Kampf gegen den Abstieg jeden Punkt braucht. Am Schluss haben wir dann durch zwei, drei Einzelaktionen das bessere Ende für uns gehabt“, fand Hartz. Explizit hervorheben wollte der Trainer keinen seiner Schützlinge, obwohl ein Sonderlob für die Seitz-Brüder durchaus angemessen gewesen wäre. Dass Christopher Seitz in der Schlussphase überhaupt noch auf dem Feld stand, war aufgrund der Hypothek von zwei frühen persönlichen Zeitstrafen nicht selbstverständlich. Es waren noch keine zwölf Minuten gespielt, da hatte der Goalgetter schon vier Minuten auf der Strafbank geschmort. Dansenberg hatte vor der Halbzeitpause mehr vom Spiel, zog bis zur 27. Minute von 5:5 über 8:6 auf 13:8 davon und schien gegen die mit sieben A-Jugend-Spielern angetretenen Gäste einem ungefährdeten Sieg entgegenzusteuern. Friesenheim kämpfte sich nach der Pause entschlossen ins Spiel zurück, verpasste es jedoch gleich mehrfach, das Momentum auf seine Seite zu ziehen. So zum Beispiel, als die TSG mit einem Mann mehr auf der Platte den möglichen Ausgleich vergab und im direkten Gegenzug das 15:13 (35.) kassierte. Die Lauterer gerieten immer mehr in Bedrängnis und sahen sich zehn Minuten vor Schluss erstmals mit einem Rückstand konfrontiert (22:23/50.). Die hitzige Schlussphase entschädigte die Zuschauer für 50 Minuten Handball-Magerkost. Jetzt war Feuer drin, jetzt herrschte Derby-Stimmung! Als Christopher Seitz in Überzahl zum 24:23 traf und sein Bruder im Gegenzug einen Siebenmeter parierte, schien sich die Waage endgültig zugunsten der Hausherren zu neigen, ehe ein Harakiri-Pass von Mittelmann Maximilian Hartz den wacker kämpfenden Gästen den Weg zum 24:24 (55.) ebnete. Zwei Brüder in Topform machten schlussendlich den Unterschied. So spielten sie TuS Dansenberg: M. Seitz (Tor), C. Seitz (7), Hribar (5/3), Eberhard (4), Kiefer, Bock, Munzinger (je 3), Neumann (2), Schulze, Jung, Hartz, Vukas, Lammering.

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