Kaiserslautern BEtze-geflüster: Laki sticht

Srdjan Lakic stürmt aufs Tor zu, zieht ab und scheitert. Denn im Kasten steht Manuel Neuer, und er hat zumindest diesmal keine Chance. FCK-Stürmer trifft auf Bayern-Keeper? Im Spiel ist alles möglich. Und bei Match Attax noch viel mehr. Wer die bunten Spielkarten mit den Stars verschiedener Vereine sammelt, kann sich nach bestimmten Regeln sein Traumteam zusammenbasteln und zum Matchwinner werden. Neben den Stars aus der Ersten Liga gibt es auch ein paar aus der Zweiten, die es in die Sammelpäckchen mit den Spielkarten geschafft haben. Neben Karim Matmour gehört auch Srdjan Lakic vom 1. FC Kaiserslautern dazu. „Wie viele Sterne habe ich? Drei?“ Der Stürmer mit der Nummer neun lächelt müde. Für ihn ist das mit der Karte nichts Besonderes mehr. Die gibt es von ihm inzwischen schon im Lautern-, Wolfsburg-, Hoffenheim- und Frankfurt-Outfit. Er hatte auch schon mal den Höchstwert von fünf Sternen, war Topscorer, Matchwinner. Und inzwischen kann er mit sowas nicht mal mehr bei seinem Sohn punkten. Als er die Karte dem fünfjährigen Rafael hingelegt hat, hat der nur müde gelächelt und gesagt: „Ich habe Toni Kroos. Das reicht mir.“ Sein Vater versucht ihn dann damit zu überzeugen, dass er zwar nicht so gut Fußballspielen kann wie Toni Kroos, dafür aber Tore schießt. Und der Kleine lenkt dann doch ein: „Toni Kroos kann alles, aber nicht Tore schießen.“ Rafael weiß das von der WM, hat die Bilder von der deutschen Nationalmannschaft gesammelt. Wie früher sein Vater. Irgendwo liegen sie noch, die Panini-Alben mit den Stickern von der WM und EM von ’94, ’96 und ’98, die eine andere Sammlung abgelöst haben: „Ich hatte früher alles von Ronaldo. Bilder, Poster, ... Das war mein Idol“, erzählt Lakic. Heute sammeln seine Eltern Utensilien von ihm und seinen Vereinen. „Mein Vater hat von jedem Verein, bei dem ich gespielt habe, die Wimpel. Er läuft daheim in FCK-Sachen rum. Trikots hat er auch.“ Seine Eltern, seine Oma, haben einige Erinnerungsstücke aufgehoben. In einem Zimmer hängen ein paar Bilder vom jungen Laki. Der FCK-Stürmer von heute mit dem Angriffswert von 61 und dem Abwehrwert von 23, dem fiktiven Match-Attax-Marktwert von 5,0 Millionen (Matmour hat 59, 43 und 4,5 Millionen), der in den Alben der Sammler steckt, von Kindern auf Schulhöfen und im Klassenzimmer gegen Manuel Neuer und für Toni Kroos getauscht wird, kann darüber nur milde lächeln. „Fahnen, Bilder, T-Shirts, Trikots sind schön, aber es gibt wichtigere Sachen, die man im Profifußball erreicht.“ Er unterschreibt gern auf den Utensilien, hat auch schon die ein oder andere Spielkarte signiert, sagt er und betont, dass es viel mehr zähle, mit der Mannschaft zu gewinnen. Am Samstag wird seine Karte im Album stecken bleiben. Er muss wegen Rückenbeschwerden pausieren. Coach Kosta wird einen anderen Stürmer aus seiner Starsammlung ziehen, im Fritz-Walter-Stadion loslassen und hoffen, dass die Fortuna mal kein Fortune hat. Eins ist jedenfalls sicher: Im Tor wird kein Manuel Neuer stehen. Und Tobi Sippel sticht ganz gut.