Kaiserslautern Bester Aufsteiger seit sechs Jahren

Zum Abschluss eine Niederlage: Die FCK Rolling Devils mussten sich am Samstagabend im abschließenden Heimspiel der Bundesliga den Mainhatten Skywheelers mit 58:76 (29:37) geschlagen geben.

„Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“ In Abwandlung des bekannten Zitats des ehemaligen FCK-Spielers und Weltmeisters Andreas Brehme konnte man den Abend in der Schillerschule zusammenfassen. Unnötige Ballverluste im Spielaufbau, leicht vergebene Würfe auf den Korb, eine schlechte Reboundquote und eine Reifenpanne bei Matthias Heimbach, die erst nach Abhängen der Werbebanner vor den Materialräumen behoben werden konnte, es ging fast alles schief, was schiefgehen konnte. „Wir waren mit dem Kopf heute nicht richtig bei der Sache“, gab FCK-Coach Clifford Fisher nach den 40 Minuten zu Protokoll, „und wir konnten die Vorgaben nicht umsetzen“. Dabei begann die Partie aus Sicht der Gastgeber nicht schlecht. In der von vielen Ballverlusten auf beiden Seiten geprägten Partie erzielte Pieter Dries, für Mark Beissert in der Startelf, die ersten Korbpunkte für die Devils. Nach neun Minuten führte der Aufsteiger mit 16:14. Dann kam die Panne an Heimbachs Rollstuhl, dem Reifen war die Luft ausgegangen, und der Faden beim FCK riss. Die Gäste vom Main, immerhin noch amtierender Vizemeister, legten einen 13:1-Punkte-Lauf hin, wandelten den Rückstand binnen vier Minuten in eine Zehn-Punkte-Führung. Vor allem Lars Lehmann (17 Punkte), Andreas Kress (10), Johannes Hengst (21) und Anne Brießmann (10) trafen nach Belieben. Eine Auszeit von Fisher, eine bessere Reboundarbeit und größere Treffsicherheit brachte die Devils bis zur Pause auf acht Punkte heran (29:37). Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten die Frankfurter dort weiter, wo sie im zweiten Viertel begonnen hatten. Begünstigt durch Ballverluste der Gastgeber zogen die von Malik Zahary gewohnt lautstark gecoachten Hessen weiter davon. 16 Punkte betrug die Führung nach 24 Minuten (47:31), als Lehmann, Frankfurts Bester, mit dem vierten Foul belastet vom Feld ging. Plötzlich klappte beim Bundesliganeuling wieder mehr, die Würfe saßen, die Rebounds wurden gewonnen, und vor allem Dank der in dieser Phase wieder treffsicheren Schweizer Nationalspieler Janic Binda und Philipp Häfeli betrug der Rückstand zu Beginn des abschließenden Viertels nur noch drei Punkte. Aber nach der erneuten Einwechslung von Lehmann zogen die Skywheelers wieder davon und gewannen letztendlich verdient mit 76:58. „Ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen“, sagte Fisher, „nur für unsere Fans tut es mir leid, dass wir uns so von ihnen verabschieden. Wir sind Aufsteiger, Leistungsschwankungen sind da normal“. Traurig sollte auf Seiten der Rolling Devils aber niemand sein. Schließlich liegen die Devils auf Platz sieben der, so Fisher, „besten Liga der Welt“, und können von dieser Position nicht mehr verdrängt werden. So gut stand seit sechs Jahren kein Aufsteiger mehr. Verbunden mit dieser Platzierung ist die Qualifikation zur EuroLeague 2016. Verabschiedet vor der Partie wurde unter großem Applaus und mit einem Blumenstrauß Paul Nikolaus. Der Guard, seit Beginn an für die Rolling Devils auf Korbjagd, tritt aus beruflichen Gründen kürzer und wird zukünftig wohl im Rhein-Main-Gebiet spielen.

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