Kaiserslautern Auftaktsieg im Hexenkessel

Viermal traf er für Dansenberg: Niklas Jung (rechts) beim Wurf. Tom Kuhnle (HC Oppenweiher/Backnang) steht machtlos vis-à-vis.
Viermal traf er für Dansenberg: Niklas Jung (rechts) beim Wurf. Tom Kuhnle (HC Oppenweiher/Backnang) steht machtlos vis-à-vis.

«KAISERSLAUTERN.» Premiere geglückt: Der TuS Dansenberg ist am Samstag mit einem Sieg gegen den HC Oppenweiler/Backnang in das Abenteuer Dritte Handball-Bundesliga gestartet. Beim 25:24 (9:13) machte die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa mit Unterstützung der Zuschauer einen Vier-Tore-Rückstand wett und siegte verdient.

Entscheidenden Anteil am Sieg hatte neben Torwart Tim Hottgenroth, der in den letzten zehn Minuten überragend hielt, ein weiterer Neuzugang: Jan Claussen. Der 25-Jährige erzielte drei seiner insgesamt sechs Tore in der hartumkämpften Schlussphase. „Das erste Heimspiel ist natürlich immer etwas ganz Besonderes, daher waren wir auch alle etwas nervös am Anfang. Wir können mit Sicherheit besser spielen, als wir das im ersten Durchgang getan haben. Nach der Halbzeit sind wir über den Kampf ins Spiel gekommen und haben uns in den letzten 15 Minuten dann richtig reingebissen“, analysierte der Rückraumspieler. Beide Mannschaften gingen von Anfang an ein hohes Tempo und gaben keinen Ball verloren. Die voll besetzte Leyenberger Sporthalle entwickelte sich rasch zu einem Hexenkessel, was beide Teams enorm zu beflügeln schien. Das erste Drittliga-Tor des Aufsteigers ging auf das Konto von Nachwuchs-Ass Luca Munzinger, der anfangs kaum zu halten war. Munzinger spielte groß auf und traf aus allen Lagen, hatte sein Pulver nach drei Toren in den ersten zehn Minuten allerdings verschossen. Beide Teams gingen ordentlich zur Sache, schenkten sich nichts und kämpften mit harten Bandagen. Die aufgeheizte Atmosphäre gipfelte in einem frühen Feldverweis für Gästespieler Philipp Schöbinger, der bereits nach sechs Minuten mit glatt Rot vom Platz flog. Während sich Dansenberg jedes Tor hart erarbeiten musste, kam Oppenweiler über die schnelle Mitte zu leichten Treffern. „Im ersten Durchgang haben wir viel Lehrgeld bezahlt“, sagte der TuS-Coach mit Verweis auf die schlechte Chancenverwertung seiner Mannschaft, die vor dem Seitenwechsel sechs Großchancen vermasselte, darunter zwei Siebenmeter. Mit einem 5:1-Lauf zum 13:9 (28.) setzten die Gäste kurz vor der Halbzeitpause ein dickes Ausrufezeichen. „Wir haben uns auch nach diesem Vier-Tore-Rückstand nicht hängen lassen und immer an uns geglaubt“, betonte Sliwa, dessen Team seit anderthalb Jahren kein Heimspiel mehr verloren hat. Zwei Unterzahl-Tore von Tim Beutler und Alexander Schulze, der gedankenschnell einen Fehlpass abfing und dann eiskalt abschloss, brachten die Schwarz-Weißen nach der Pause wieder in Schlagdistanz. Als dem sehr gut aufgelegten Niklas Jung der Anschlusstreffer glückte, kochte die Halle. Als Schulze kurz darauf zum 16:16 (38.) traf, schien sie förmlich zu explodieren. Dansenberg hatte jetzt endgültig Lunte gerochen und ging zehn Minuten vor Schluss durch Claussen erstmals seit der 6. Minute wieder in Führung (22:21/50.). Der für den guten Markus Seitz in die Partie gekommene Hottgenroth vernagelte den Kasten und hielt den knappen Sieg in der Schlussphase fest. „Ich wollte gut reinkommen und schnell den ersten Ball halten. Das ist mir gelungen. Danach hieß es dann Kopf ausschalten und spielen“, verriet der 19-jährige Schlussmann. „Es war ein Bauchgefühl, noch mal den Torhüter zu wechseln. Beide haben ihre Sache gut gemacht“, stellte Sliwa klar. So spielten sie TuS Dansenberg: M. Seitz (50. Hottgenroth) - Claussen (6), C. Seitz (1) Munzinger (3) – Schulze (4), Labroue (2) – Megalooikonomou – Jung (4), T. Beutler, Kiefer (je 2), Klee (1), N. Beutler, Gromer – Spielfilm: 2:2 (4.), 4:5 (10.), 7:7 (15.), 10:13 (Halbzeit), 11:15 (34.), 16:16 (38.), 22:21 (55.), 25:24 (60.) – Siebenmeter: 0/2 – 3/4 – Zeitstrafen: 6/6 - Beste Spieler: Claussen, Jung, Hottgenroth – Maurer, Hold - Zuschauer: 550 Jansen/Hellbusch (Darmstadt).

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