Kaiserslautern Apostelkirche: Orgelkonzert von und mit Tobias Naumann

Die nächste Ausgabe der „Orgelmusik zum Monatsbeginn“ am kommenden Samstag in der Apostelkirche wartet mit einem außergewöhnlichen Programm auf. Ausführende sind Tobias Naumann (Orgel) und Tarek Zedan (Sprecher). Zentrum des Konzerts steht die „Lamentatio“ für Sprecher und Orgel von Tobias Naumann. Naumann komponierte zu Versen der Klagelieder des Jeremias Orgelmeditationen. Tarek Zedan wird die jeweiligen Bibelverse auf Arabisch vortragen. Umrahmt wird das zeitgenössische Werk mit Orgelmusik von Johann Sebastian Bach.

Die Klagelieder des Propheten Jeremias sind ein Buch des Alten Testamentes. Jeremias beklagt die Zerstörung des Tempels zu Jerusalem und die Gefangennahme und Vertreibung des Volkes Israel ins babylonische Exil. Die Erfahrungen des Jeremias sind deckungsgleich mit den Erfahrungen der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen. Seine Worte schildern ziemlich genau das, was Flüchtlinge in ihrem Heimatland erleben und haben dadurch eine erschreckende Aktualität, so die Pressemitteilung weiter. Naumann setzte diese Worte in Orgelmeditationen um. Er bedient sich einer gemäßigt modernen Tonsprache. Durch die Lesungen in arabischer Sprache soll ein Dialog der christlichen Kultur des Westens, vertreten durch die Orgel, und der arabischen Welt entstehen. Das Publikum erhält einen Programmzettel mit den Bibelversen in deutscher Sprache. In Zeiten beängstigender Entwicklungen wollen die Veranstalter mit dem Projekt auf Menschen und deren Schicksal aufmerksam machen, welche aus ihrer Heimat geflohen sind. Tarek Zedan stammt aus Salamiyya, einer Stadt, die in der Mitte von Syrien, im Bundesland Hamma liegt. Er ist seit Juli 2014 in Deutschland und wohnt in Kaiserslautern. Der studierte Landwirt war Mitglied der syrischen Volleyball-Nationalmannschaft. Turniere führten ihn nach Katar, Jordanien, Libyen und Ägypten. Volleyball ist Zedans große Leidenschaft; damit findet man im fremden Land Anschluss, und so spielt er nun in einer Mannschaft in der Nähe von Kaiserslautern in der Landesliga. Zedan verließ Syrien, weil er nicht zum Militär wollte. Er hat seine Eltern, zwei Schwestern und zwei Brüder in seiner Heimat zurückgelassen. Zedans Wunsch ist, in ein Syrien zurückzukehren, in dem es keinen Krieg gibt. Auf die Frage, was er von Deutschland erwartet, ist seine Antwort kurz: „Eine Arbeit finden und ein möglichst normales Leben führen.“ (red) Konzert Am Samstag, 5. März, 18 Uhr, in der Apostelkirche; Eintritt frei, Spenden erbeten.

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