Kaiserslautern „101 Jahre Bau AG“-Feier: Zeitreise mit vielen Requisiten

Kein bisschen langweilig: die Jubiläumsfeier der Bau AG in der Fruchthalle am Mittwochvormittag.
Kein bisschen langweilig: die Jubiläumsfeier der Bau AG in der Fruchthalle am Mittwochvormittag.

100 plus ein Jahr: Für die Bau AG ein Grund, in die Fruchthalle einzuladen und zu feiern. Es war eine Jubiläumsfeier der Extraklasse, mit der die Wohnungsbaugesellschaft ihre Gäste überraschte. Bunt, kurzweilig und unterhaltsam ging es im Großen Saal zu – und einmal quer durch die Firmengeschichte.

So hat man die Fruchthalle schon lange nicht mehr gesehen: Keine Stuhlreihen mit Blick zur Bühne, sondern an drei langen Reihen festlich gedeckter Hochtische machen es sich die Gäste auf Hochstühlen bequem. Statt langer Reden lenken Talkrunden auf kleinen Erlebnisbühnen die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Geschichte der Bau AG.

Kaum ist am Mittwochvormittag die Musik der „Jazzbühne“ auf der Hauptbühne verstummt, stimmt ein Kurzfilm auf die Bau AG ein. Gezeigt werden moderne Wohnanlagen und gepflegte Grünflächen. Ein Bewohner spricht gar von einem „Paradies“. Und schon wandern die Blicke der Gäste auf Moderatorin Kerstin Bachtler, die sich mit Thomas Bauer, dem Vorstand der Bau AG, in einem Arbeitszimmer der 30er Jahre befindet. Schreibtisch, Wanduhr und gepolsterte Sessel mit geschwungenen Füßen versetzen auf einer Bühne in der linken hinteren Saalecke in die frühen Jahre des Unternehmens.

Menschen möglichst lange in den Wohnungen halten

Worauf Bauer besonders stolz ist, will Bachtler wissen. Er geht auf den Menschen ein, der immer im Mittelpunkt der Arbeit der Bau AG gestanden habe und bis heute stehe. „Sich um Menschen und ihr Wohnumfeld kümmern, die Arbeit hört nicht auf“, sagt Bauer. Ihm ist daran gelegen, dass die Mieter möglichst lange in ihrer Wohnung bleiben, ihnen Nachbarschaftshilfe und wenn nötig ein Einkaufsservice angeboten wird. „In 15 Prozent der Wohnungen leben Menschen über 80 Jahre. Die müssen nicht gleich in ein Pflegeheim.“ Seine Mitarbeiter hätten Freude am Umgang mit Menschen, zeigten Empathie und arbeiteten mit Bauch, Herz und Kopf, so Bauer.

Die Blicke der Besucher wandern zu einem weiteren Kurzfilm auf der Hauptbühne. Betreuung von Kindern auf Spielplätzen und Treffpunkte für Erwachsene werden gezeigt. Unterdessen hat Oberbürgermeister Klaus Weichel auf der Hauptbühne in einem stilisierten Wohnzimmer aus den 50ern Platz genommen.

Bau-AG-Bauten bringen Farbe ins Stadtbild

„Wie kriegen die das hin, alles richtig zu machen“, will Bachtler wissen. Bau AG und Stadt Kaiserslautern seien nicht zu trennen, beide seien Garant, die Stadt voranzutreiben, erinnert Weichel an die Industrialisierung Kaiserslauterns, die Nachkriegsjahre und die damit einhergehenden fehlenden Wohnungen. Die Bau AG habe es verstanden, den Menschen preiswerten Wohnraum zu geben. Heute seien die zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Bauten mit ihren Farben ein Hingucker im Stadtbild.

Blühende Grünanlagen und Gärten in Innenhöfen der Blockbebauung seien ein integraler Bestandteil der Stadt und kämen dem Lebensgefühl der Menschen entgegen. „Ich habe selbst in einer Wohnung der Bau AG gewohnt und weiß das zu schätzen.“ Auch sei die Bau AG ein integraler Bestandteil des sozialen Netzes der Stadt, erinnerte Weichel an das Engagement der Wohnungsbaugesellschaft im Asternweg. „Nicht zu vergessen, die Aufträge an das lokale Handwerk.“

Erfolgsgeschichte: Nils

Ein dritter Kurzfilm gibt am Beispiel des Wohnprojekts Nils einen Einblick in das nachbarliche Miteinander und in die Verantwortung der Gemeinschaft füreinander. Wieder wandern die Blicke der Gäste , diesmal in einem Wohnraum der 60er Jahre. Dort unterhält sich Bachtler mit Ursula Groß, einer Bewohnerin des Projekts „Nils – Wohnen im Quartier“ und mit Ralf Kammer, zuständig für die Außenanlagen. „Ich bin rundum zufrieden. Ich habe alles, was ich brauche“, lobt die Mieterin das Angebot und die Dienste im Quartier, die den Bewohnern zugutekommen. Dem Gärtner ist es ein Anliegen, attraktive Grünflächen zu schaffen, die den Klimawandel mit einbeziehen. Entsprechend habe sich die Bepflanzung verändert. Ein großes Interesse bestehe an Hochbeeten, so Kammer.

Und während Mitarbeiter seitlich dabei sind, ein Fingerfood-Buffet mit Pfälzer Spezialitäten zu bestücken, bedankt sich Bauer beim Pfalztheater für die Requisiten zur Ausstattung der Erlebnisbühnen. Simone Grub, der stellvertretenden kaufmännischen Direktorin des Pfalztheaters, überreicht er einen Scheck über 2000 Euro. Nun geht’s mit dezenter Jazzbegleitung zum genüsslichen und gemütlichen Teil über.

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