Kaiserslautern Über Flucht und Vertreibung

Einblick in die Lebenswelt von Geflüchteten: Auf 18 Metern informiert derzeit ein Missio-Truck über Flucht und Vertreibung.
Einblick in die Lebenswelt von Geflüchteten: Auf 18 Metern informiert derzeit ein Missio-Truck über Flucht und Vertreibung.

„Menschen auf der Flucht“ ist das Thema, mit dem ein Truck des Päpstlichen Missionswerks „Missio“ zur Zeit in Kaiserslautern Station macht. Seit gestern steht das 18 Meter lange und 18 Tonnen schwere Gefährt auf dem Schulgelände der Berufsbildenden Schule I Technik.

Auf dem Weg „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden, hat die BBS I den Missio-Truck für eine Projektwoche gemietet, um Schüler für das Thema Flucht und Vertreibung zu sensibilisieren. „Millionen Menschen fliehen weltweit vor Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen, Krieg, Trockenheit, Naturkatastrophen, Hunger und Perspektivlosigkeit“, erinnerte Schulleiter Frank Simgen gestern vor Vertretern der Stadtverwaltung, von Schulen und gemeinnützigen Vereinen anlässlich des Zwischenstopps des Missio-Trucks an der BBS I. Doch ihr Schicksal sei weit entfernt vom Alltag der meisten Jugendlichen in Deutschland. Die BBS I habe sich mit Beginn des Schuljahres dem Thema „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gestellt und folge damit anderen Schulen in Deutschland und in Kaiserslautern, so Simgen. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sei kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern sei eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, sei Teil eines Netzwerks, das sage: „Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und in unserem Umfeld.“ Simgen lud Schulen, die sich noch nicht für einen Besuch des Missio-Trucks gemeldet haben, zu einem Besuch der multimedialen Ausstellung zum Thema „Flucht“ ein. Beim Missio-Truck handelt es sich um eine Ausstellung, die mittels acht Stationen, Dienste kirchlicher Partner in Afrika aufzeigt. Am Beispiel von Bürgerkriegsflüchtlingen im Osten der Demokratischen Republik Kongo werden Besucher in der interaktiven Ausstellung für die Ausnahmesituation Flucht und Vertreibung sensibilisiert. Sie stellt die Lebensleistung von Flüchtlingen vor, auch unter widrigen Lebensumständen Würde zu bewahren und die eigene Entwicklung in die Hand zu nehmen. Die Besucher können die Geschichte eines Flüchtlings an Spiel- und Hörstationen nacherleben. Objekte, Texttafeln und Mitmachangebote ergänzen die Ausstellung. Der Bürgerkrieg im Kongo, wo Millionen Menschen Flüchtlinge in der eigenen Heimat geworden sind, habe auch etwas mit Handys zu tun, informierte Missio-Truck-Mitarbeiterin Assunta Erffa. Im Osten des Kongo kämpften Milizen um die Vorherrschaft in den Coltanminen. Coltan sei ein Rohstoff, der in Handys vorkomme, damit diese nicht überhitzten. Durch illegale Verkäufe von Coltan finanzierten die Rebellen ihren Krieg, gab die Mitarbeiterin einen Hinweis für ein Anschlussthema im Unterricht. Ihren Besuch des Missio-Trucks bereits zugesagt haben das Burggymnasium, das St.-Franziskus-Gymnasium und die IGS Goetheschule. Info Für einen Besuch des Missio-Trucks können sich Schulklassen bei der BBS I anmelden, Telefon 0631/3727119.

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