Kreis Kaiserslautern Es läuft, aber nichts geht mehr

Die Straßenbauarbeiten in Otterbach laufen nach Plan, aber ansonsten geht wenig bis nichts mehr. Seit der vor zehn Tagen in Kraft getretenen Totalsperrung ist die Lautertalstrecke dicht. Mit den Umleitungen tun sich viele Autofahrer offenbar noch schwer.

„Der Verkehr macht uns Kummer“, räumt Bürgermeister Harald Westrich (SPD) ein. „Viele Leute fahren weiterhin ihre gewohnten Wege statt der ausgeschilderten Umleitungen.“ Das erhöhe die Belastung der Otterbacher Nebenstraßen, „deshalb müssen wir da umgehend nachbessern“. Der Ausweichverkehr belastet indes auch Schallodenbach, Schneckenhausen und Otterberg. Lauterabwärts sind nach wie vor die Arbeiten in der Ortsdurchfahrt Hirschhorn im Gang, wo seit Juli 2017 ebenfalls eine Komplettsperrung besteht − für voraussichtlich zweieinhalb Jahre. Die Auto- oder Motorradfahrt von Kaiserslautern Richtung Kreis Kusel kommt damit einer zeitaufwendigen und kilometerreichen Odyssee gleich. Denn vorgesehen ist nicht nur die Erneuerung der K62, sondern auch der Kanalleitungen und Hausanschlüsse, im Bedarfsfall außerdem der Telefon- und Netzverbindungen. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Auftrag an ein Unternehmen aus Sien (Landkreis Birkenfeld) auf über 2,9 Millionen Euro. Davon entfallen 521.000 Euro auf die Gemeinde Otterbach. Für die Erneuerung der B270 in Hirschhorn sind 5,5 Millionen vorgesehen. „Wenn alles nach Plan läuft“, wie Westrich vorsichtig formuliert, sollen beide Maßnahmen bis Ende 2019 abgeschlossen sein. In den bevorstehenden Sommerferien steht außerdem ein Ausbau der Eisenbahnlinie entlang der Lauter an, neue Bahnsteige in Hirschhorn und Sulzbachtal inklusive. Kleiner Trost für die Autofahrer: Wenn an den Schienen die Bagger auffahren, sollen die Bauarbeiten an der Straße unterbrochen werden. „Und außerdem wollen wir natürlich zum ,Erlebnistag Autofreies Lautertal’ am 5. August für freie Bahn sorgen“, verspricht der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, der übrigens selbst gern in die Pedale tritt.