Kaiserslautern Bei den Ersatzspielern entschuldigt

«Mehlingen.» Schwer enttäuscht von seiner Mannschaft zeigte sich gestern Mittag nach dem Abpfiff Marco Laping, Trainer der U19 des 1. FC Kaiserslautern. Seine Mannschaft hatte zuvor ein mentalitätsloses Derby gegen den FSV Mainz 05 in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest bestritten und verdient mit 0:4 (0:0) verloren.

„Der entscheidende Unterschied heute war, dass Mainz Zweikämpfe geführt hat und wir gar keine – absolut null“, zeigte sich Laping sehr unzufrieden. „Ich hätte niemals gedacht, dass die Jungs so mentalitätslos und aggressivitätslos spielen können. Vor allem nicht nach dieser sehr guten Trainingswoche, wo wir richtig griffig im Training waren und ich ein sehr positives Bauchgefühl hatte“, war er fassungslos. „Und dann rufen wir so eine Leistung ab. Bei meiner Kritik geht es nicht ums Fußballspielen, sondern einfach bereit zu sein, Zweikämpfe zu führen, aggressiv zu sein, den Gegner anzulaufen – wie es uns Mainz eben vorgemacht hat“, verdeutlichte er. „Ich habe mich heute auch bei den Ersatzspielern, die nicht gespielt haben entschuldigt, dass ich heute die falsche Entscheidung getroffen habe. Lediglich Lorenz Otto hat heute Normalleistung gezeigt“, gestand der Fußballlehrer indirekt damit ein, die falschen Spieler auf den Platz geschickt zu haben. Laping wusste aber auch, dass der Konkurrent aus der Domstadt einen absoluten Sahnetag erwischt hatte. Der bärenstarke Leandro Barreiro Martins dribbelte die Roten Teufel ein um das andere Mal schwindelig, und auch seine Mannschaftskollegen ließen den FCK meist nur mit ihrem temporeichen und passgenauen Spiel hinterherlaufen. Der Coach gestand ein: „Ich muss aber auch sagen, dass Mainz heute auch sehr, sehr gut war, sodass es für uns auch mit einer richtig guten Leistung schwer geworden wäre.“ Schlimmer als die Enttäuschung über die Leistung ist für den gebürtigen Bad Dürkheimer jedoch die Verletzung von Anil Gözütok. „Das Allerschlimmste ist die Verletzung von Anil, der der Lenker unseres Spiels ist und uns jetzt wegfällt. Das tut richtig weh“, weiß der Coach. Er muss auf den Spielmacher drei Monate verzichten. „Ich weiß einfach nicht, wo am zweiten Spieltag auf einmal ein mentales Problem herkommen kann. Ich habe die Jungs sogar gefragt, ob sie Probleme haben, vor 300 Zuschauern zu spielen. Dann muss ein Spieler das sagen, ist aber für diesen Sport auch nicht geeignet“, war der Trainer etwas ratlos. „Diese Woche gibt es Feuer im Training. Da werden sehr, sehr viele Zweikämpfe passieren. Von irgendwelchen Systemen mit Dreier- oder Viererkette möchte ich da nichts hören. Wer die Zweikämpfe nicht führt, kann, mit egal welcher Taktik, keinen Ball gewinnen“, machte Laping sehr deutlich, dass seine Mannschaft schnellstmöglich wieder „die Kurve kriegen“ muss, da lediglich Torhüter Otto mit Normalleistung kein Spiel im Alleingang für seine Mannschaft gewinnen kann, das Torhütertalent jedoch einen Bärenanteil daran hatte, dass es zur Pause noch 0:0 stand, während seine Mitspieler lediglich eine Chance in der achten Minute zustandebrachten: Nach Freistoß von Gözütok flankte Jannis Held in den Strafraum, wo Maximilian Fesser der Ball über den Kopf rutschte. Sport

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