Grünstadt Zurück aus dem Weltall

Mit der Präsentation persönlicher Gegenstände des Astronauten Alexander Gerst im Speyerer Technik-Museum schließt sich ein Kreis: Fünf Jahre nachdem Raumfahrt-Ausstellungsleiter Gerhard Daum erste Exponate von Gersts Kollegen Ernst Messerschmid erhielt, sind in dem Museum nun Zeugnisse aller elf deutschen Raumfahrer zu sehen. Offiziell eröffnet wird dieser Bereich im Oktober.

Auf dem Boden liegen Plastiktüten, Metalldosen, Aluverpackungen – zehn Teile mit überwiegend getrockneten Lebensmitteln. „Das ist Astronauten-Nahrung, die Alexander Gerst von seinem Einsatz auf der Internationalen Raumstation (ISS) mitgebracht hat“, erklärt Ausstellungsleiter Gerhard Daum. Der aus Künzelsau stammende Gerst war vom 28. Mai bis 10. November 2014 im All. „Alexander Gerst hat mir persönliche Gegenstände aus allen Phasen seiner Mission überlassen“, betont Daum. Große Bedeutung hätten für ihn Stücke, die eine besondere Funktion hatten und einmalig seien. Wie der Trinkbeutel, der Gerst während seines Außenbordeinsatzes im Raumanzug mit Flüssigkeit versorgte, oder das Essbesteck des 39-Jährigen. „Schauen Sie mal: Löffel und Gabel, dazu eine Schere, aber kein Messer“, erklärt Daum das Astronautenbesteck. Die Schere sei zum Öffnen der Verpackungen nötig, zur Aufnahme der Nahrung in der Schwerelosigkeit reichten Löffel und Gabel aus, erklärt er. Alle Teile sind wegen der Schwerelosigkeit mit Klettstreifen versehen. Ausnahme: der Löffel, der Gerst auf der ISS abhanden kam und erst zwei Wochen später entdeckt wurde. Zwei Teile waren allerdings nicht im Weltraum: die bunte kasachische Tracht, die Gerst nach seiner Landung unweit von Baikonur erhielt, und die schwarze Jacke, die der Astronaut vor dem Start geschenkt bekam.

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