Grünstadt Wiedersehen mit Reza Abbasian?

GRÜNSTADT. Beim Liganeuling, Aufsteiger TuS Vinnhorst, der sich mit Akteuren aus den Kunstturn-Hochburgen Leopoldshöhe respektive Hannover enorm verstärkte, müssen die Kunstturner der TSG Grünstadt am dritten Wettkampftag der Zweiten Bundesliga Nord am heutigen Samstag (Wettkampfbeginn 15 Uhr, Sporthalle Grashöfe 25, Vinnhorst-Hannover) antreten.

Bei den Niedersachsen turnt der Iraker Reza Abbasian, der noch vor zwei Jahren für die Pfälzer an die Geräte ging und Weltklasseleistungen an den Ringen präsentierte. Allerdings: Vor einer Woche, als Vinnhorst bei der KTT Oberhausen mit 23:37 unterlag, zog sich Abbasian bei seiner Bodenübung in der vorletzten Bahn einen Achillessehnenabriss zu und musste Übung und Wettkampf zu diesem frühen Zeitpunkt beenden. Das frühe Aus eines der Leistungsträger von Vinnhorst war sicherlich auch Grundlage für die Niederlage der Niedersachsen. Dennoch scheint das Team von Trainer Steffen Rüter nicht sehr geschwächt, denn es stehen immer noch Ausnahmeturner im Kader der Norddeutschen. Mit Dmitrijs Trefilovs konnte vor der Saison ein lettischer Nationalturner verpflichtet werden, der in diesem Jahr bereits bei den Europameisterschaften im Finale stand und nächste Woche an den 46. Weltmeisterschaften im Kunstturnen in Glasgow teilnehmen wird. Hinzu kommen Spitzenleute wie Sechskämpfer Alexander Vogt oder Denis Miller, die an vielen Geräten beständige Punktesammler sind. „Das Team von Vinnhorst ist in der Breite sehr gut sortiert, schaffte bei seinem Saisonauftaktsieg gegen Koblenz insgesamt 307,65 Wertungspunkte, das ist Spitzenklasse“, analysiert TSG-Chefcoach Michael Danner den Gegner. Er sieht sein Team allerdings nicht chancenlos, denn der überlegene Sieg gegen Bochum am vergangenen Wochenende habe seiner Truppe viel Selbstvertrauen und beste Motivation gebracht. Dazu stehen Danner mit seinem „Mathematik-Professor“ Florian Bachmann, der die Wertung im Voraus berechnen kann und danach die richtigen Tipps, was die Geräteübungen angeht, an Danner weitergibt, und Alexander Pogoreltsev, zwei erstklassige Berater an dessen Seite. Die Trainer-Qualitäten von „Pogo“: der pfälzische Russe muss vor jeder Übung nur in die Augen seiner Schützlinge blicken und erkennt sofort, wen er – natürlich in Absprache mit dem Chefcoach – an diesem oder jenen Gerät einsetzt. Das sind natürlich Fähigkeiten, um die die Gegner die Pfälzer beneiden. So fährt die pfälzische Equipe mit ihren treuen Fans nicht nach Niedersachsen, um dort im Duell Dritter gegen Vierter (beide Vertretungen sind punktgleich, allerdings ist Vinnhorst im Geräteverhältnis besser) dem Gegner die Punkte einfach zu lassen. „Das wird schon ein spannender Wettkampf“, ist sich Danner sicher. Um 8 Uhr kommt das Team zusammen, um 9.16 Uhr geht es ab Hauptbahnhof mit dem ICE 78 nach Hannover, von dort mittels Bummelzug nach Vinnhorst. Danach muss die pfälzische Equipe rund einen Kilometer zur Sporthalle laufen. Lediglich Niko Weickert laboriere noch an Kreuzbeschwerden, könne aber, so Danner, eingesetzt werden. (lau) Der Kader Aufgebot der TSG Grünstadt Max Finzel, Pavel Dykmann, Nikita Lezhankin, Niko Weickert, Jan Damrau, David Jäger, Tim Brand, Viktor Weber, Tim Volz, Christoph Kronemayer und Leo Werner. Trainer: Michael Danner, Alexander Pogoreltsev und Florian Bachmann, Physiotherapeut: Benjamin Nöth. (lau)

x