Hettenleidelheim Wegen alternativer Bestattungen über Kreuz

Wie überall geht auch in Hettenleidelheim die Anzahl an Erdbestattungen seit langem deutlich zurück. Stattdessen steigt die Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen. 2021 betrug der Anteil an Urnenbeisetzungen 74 Prozent, aktuell liegt er sogar bei 84 Prozent. Deshalb beschäftigen sich die politischen Gremien der Ortsgemeinde mit der Anschaffung eines Kolumbariums mit 16 Nischen für Aschegefäße. Die Firma Kronimus aus Iffezheim hat das wirtschaftlichste Angebot zum Bruttopreis von 13.241 Euro abgegeben. Norbert Schwab (SPD) erinnerte daran, dass ursprünglich von rund 11.000 Euro die Rede war. Er wollte wissen, ob hier nun wenigstens der Aushub inbegriffen sei. „Die Tiefbauarbeiten sind auch bei anderen Bietern nicht dabei“, erklärte Bürgermeister Steffen Blaga (CDU). Diese Kosten müsse die Gemeinde selbst tragen. Dennis Zimmermann, Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde Leiningerland, sagte: „Die meisten Kommunen machen das in Eigenleistung.“ Aber selbst, wenn dafür eine Firma beauftragt würde, glaube er nicht, dass der Rechnungsbetrag vierstellig wird. „Es ist ja auch nur ein relativ kleines Loch“, sagte er. Schwab hinterfragte, ob die Ortsgemeinde wirklich für 16 beziehungsweise – bei Doppelbelegung der Kammern – 32 Tote so eine teure Anlage brauche, die zu allem Überfluss auch noch fast vollständig von der Leichenhalle verdeckt wird. „Dieser Standort wurde von allen angefragten Fachfirmen vorgeschlagen“, entgegnete Blaga. Schwab befand: „Wir haben doch keine Not, die Urnen in die Erde zu setzen, denn wir haben Fläche ohne Ende.“ CDU-Mann Johannes Peter Schwalb nannte die Einwände „lächerlich“ und meinte, die Kosten würden durch die Vermietung wieder eingenommen. Roger Schreiber (FWG) warb dafür, sich grundsätzlich Gedanken zu machen, ob der Friedhof noch zeitgemäß ist. Die Erstellung eines umfassenden Konzepts hätte sehr viel Geld verschlungen, widersprach die Beigeordnete Maria Altheimer (CDU). Letztlich hat der Gemeinderat, der sich seit 2021 mit dem Thema befasst, mehrheitlich – bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung– für die Anschaffung eines Kolumbariums grünes Licht gegeben.