Eisenberg Von Sophie Scholl bis Beate Uhse: „Rebellinnen“-Ausstellung im Rathaus

Die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schanz hat die Ausstellung ins Rathaus geholt.
Die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schanz hat die Ausstellung ins Rathaus geholt.

„Rebellinnen - Vorbilder“ ist eine Ausstellung überschrieben, die ab Donnerstag im Eisenberger Rathaus zu sehen ist. 31 Plakate starker Frauen hängen dann dort. 31 Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber doch eines gemeinsam haben.

„Frauen brauchen Vorbilder. Andere Frauen, die ihr Leben in die Hand genommen, etwas verändert und bestehende Strukturen hinterfragt haben. Das ist für die Gleichberechtigung sehr wichtig“, sagt Sabine Schanz. Die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Eisenberg hat aus diesem Grund eine Wanderausstellung ins Rathaus geholt: „Rebellinnen - Vorbilder“. Die Schau stellt 31 Frauen aus dem deutschsprachigen Raum vor, die für ihre Rechte und Überzeugungen gekämpft haben oder noch kämpfen. Denn es gibt nicht nur Wissenswertes über historische Frauen-Figuren zu erfahren, sondern auch über ganz gegenwärtige.

Die Bandbreite reicht von Sophie Scholl, Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, über Erotik-Unternehmerin Beate Uhse, bis hin zu Fußballnationalspielerin Nadine Angerer. Auch Journalistin Dunya Halali, Klimaschützerin Luisa Neubauer, Politikerin Rosa Luxemburg, die politische Theoretikerin Hannah Arendt oder die Jahrhundertpianistin Clara Schumann sind vertreten. Frauen und Mädchen aus vielen Epochen also, die die Gesellschaft auf ganz eigene Art und Weise geprägt haben. Manche haben mit ihrem Engagement Weltruhm erlangt, andere sind hingegen weniger in der Öffentlichkeit bekannt.

Wer Schanz am meisten beeindruckt hat

„Mich persönlich hat am meisten die Geschichte von Sophie Scholl beeindruckt. Wenn man sich mit ihr auseinandersetzt, das alles so liest, gerade in diesen Zeiten, das macht etwas mit einem. Das hat mich wirklich tief bewegt“, sagt Schanz. Am meisten überrascht hat sie hingegen, dass auch die evangelische Theologin und frühere Bischöfin Margot Käßmann dabei ist, von der ihr vor allem noch die einschlägigen Boulevard-Schlagzeilen im Kopf waren.

Konkret zu sehen sind im Eisenberger Rathaus nun rund 30 Plakate im A1-Format, gestaltet von mehreren Künstlern. Dazu zählen die Illustratorinnen Anne Wenkel, Susanne Kuhlendahl, Bianca Schaalburg, Beatrice Davies und der Fotograf, Grafiker und Designer Christian Topp. Auf den Plakaten sind jeweils QR-Codes, die man mit dem Smartphone scannen kann und so Wissenswertes zu den Abgebildeten erfährt. „So wird die Ausstellung auf den digitalen Raum ausgeweitet“,erklärt Schanz, die auf das Format in Kirchheimbolanden aufmerksam wurde, wo die Plakate in jüngerer Vergangenheit auch schon mal zu sehen waren.

Gefördert wird die Wander-Ausstellung durch das bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales sowie durch verschiedene Stiftungen. Schanz ist es wichtig, zu betonen, dass sich nicht nur Frauen durch die Ausstellung angesprochen fühlen sollen. „Auch Männer sind herzlich willkommen. Um Gleichberechtigung herzustellen, braucht es alle“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte, die auch hofft, dass die eine oder andere Schulklasse den Weg ins Rathaus findet, wo die Schau im ersten Stock aufgebaut und ab Donnerstag zwei Wochen lang zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich ist.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung findet im Eisenberger Rathaus, Hauptstraße 86, statt und ist zu folgenden Zeiten zugänglich: Montag und Dienstag jeweils von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr; Mittwoch von 8 bis 12 Uhr, Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.

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