Grünstadt Unglückliche Niederlage

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OBERHAUSEN/GRÜNSTADT. Ohne ihrem verletzten Stammturner Michel Gumbinger (Fingerkapselverletzung) und mit einem stark angeschlagenen Nikita Lezhankin unterlagen die Kunstturner der TSG Grünstadt am vergangenen Samstag am zweiten Wettkampftag der Zweiten Bundesliga Nord bei der KTT Oberhausen etwas unglücklich mit 30:36 (4:8-Geräte).

Auch der Grünstadter Chefcoach Michael Danner reiste nicht mit in den Ruhrpott, hütete im Grünstadter Krankenhaus nach einer Hüftoperation das Bett. Dafür war jedoch wieder Viktor Weber dabei und sorgte für Spannung, was das knappe Ergebnis von 303,85:308,50-Wertungszählern widerspiegelt. Erfreulich war diese Endwertung allemal, denn schließlich machten die „Jungen Wilden“ mehr als 30 Punkte gegenüber der Saisonauftaktniederlage gegen Koblenz (270,70) gut. Trainer Florian Bachmann, der mit seinem Kollegen Alexander Pogoreltsev verantwortlich die pfälzische Crew im Ruhrpott betreute, sagte: „Mit einem gesunden Lezhankin hätten wir diese Begegnung gewonnen.“ In einem von Gerät zu Gerät umkämpften Wettkampf konnten die Oberhausener besonders im Gegensatz zu den Pfälzern auf Stabilität und Gesundheit ihrer Akteure vor einem frenetisch mitgehenden Publikum zurückgreifen. So ging der Boden hauchdünn mit 7:5 an die Gastgeber, wobei Lezhankin alleine fünf Scores besorgte. Auch beim Pferd unterlag die TSG: Hier war es Weber, der bei der 3:6-Niederlage die einzigen Scores für Grünstadt hamsterte. Nach der Niederlage an den Ringen (6:8), Lezhankin und Damrau besorgten an diesem Kraftgerät jeweils drei Scores, wurde der Sprung mit 6:4 gewonnen. Lezhankin (3), Weber (1) und Tim Brand (2), der mit einem gelungenen Tsukahara mit eineinhalbfacher Schraube die Höchstwertung seines Teams von 13,90 erreichte, sorgten für diesen Erfolg, ehe der Barren klar an die Gastgeber ging. Hier präsentierte Weber mit der Höchstwertung von 13,85 eine Glanzübung, die ihm drei Scores bescherte. Die 3:9-Niederlage an diesem Gerät konnte er dennoch nicht verhindern. Das Reck ging überraschend mit 7:2 an Grünstadt, obwohl Lezhankin wegen seiner Verletzung nicht an das Königsgerät ging. Beeindruckend, wie Weber (4) und David Jäger (3) ihre Übungen durchturnten und den Sieg untermauerten. „Wir hätten heute nicht verlieren müssen; die Jungs, und da meine ich auch Tim Volz und Niko Weickert, die trotz ihrer Niederlagen gute Leistungen präsentierten, haben sich gegenüber dem letzten Wettkampf enorm gesteigert“, so Bachmann. Das wäre sehr wichtig für das Selbstvertrauen und die kommenden Aufgaben und lasse hoffen. „Wir mussten wegen der Verletztenmisere handeln und unsere Bemühungen waren erfolgreich“, meinte TSG-Manager Andreas Lambrix unmittelbar nach der Begegnung. Mit dem 25-jährigen Rumänen Vlad Cotuna, der bislang für Steaua Bukarest startete, konnten die Pfälzer einen Weltklasseturner für den Rest dieser Saison zu verpflichten. Der mehrfache rumänische Meister und Nationalturner wurde bei den Weltmeisterschaften in Tokio mit der Mannschaft Siebter, ging für Rumänien bei den Olympischen Spielen in London 2012 und Rio 2016 an die sechs Geräte und schaffte auch bei den Europaspielen in Baku (Aserbaidschan) 2015 gute Platzierungen. Er freue sich, so Cotuna, in Deutschland für einen Bundesligisten starten zu dürfen. Die Zuschauer dürfen sich auf den sympathischen Rumänen bereits am kommenden Samstag, 15. Oktober, 16 Uhr, beim Heimkampf gegen Eintracht Frankfurt freuen. TSG-Manager Andreas Lambrix sagte: „Das war unbedingt notwendig, nachdem sich mit Lezhankin und Gumbinger zwei Top-Leistungsträger verletzten. Ich hoffe, dass gegen Frankfurt die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt ist.“

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