Grünstadt Schiedsrichter auf dem Transfermarkt

Über 1000 Gelbe Karten gab es in der vergangenen A-Klasse-Saison.
Über 1000 Gelbe Karten gab es in der vergangenen A-Klasse-Saison.

«Obersülzen.» Die Anzahl der Verwarnungen und Platzverweise, die in der vergangenen Runde in der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz ausgesprochen wurden, war Staffelleiter Bernd Schäfer (Freinsheim) viel zu hoch. Bei der Vorrundenbesprechung der Liga in Obersülzen fand Schäfer deutliche Worte der Kritik.

„Als wir uns in der Winterpause getroffen haben, war ich sehr zufrieden“, so Schäfer. „Aber in der Rückrunde hat es viel zu viele Karten gegeben. Das ist nicht akzeptabel.“ Die Gelben Karten stiegen von 994 in der Saison 2016/17 auf 1037, die Gelb-Roten von 46 auf 60. Lediglich bei den Roten Karten blieb ein Anstieg aus. Nicht angesprochen fühlen musste sich der Gastgeber der Sitzung, der SV Obersülzen. 50 Gelbe, eine Gelb-Rote und drei Roten Karten bedeuten Rang drei in der Fair-Play-Tabelle. Es folgte die mittlerweile aufgelöste Spielgemeinschaft Bockenheim/Ebertsheim (52/3/0) auf Platz vier. Die SG war neben dem CSV Frankenthal die einzige Mannschaft, die ohne Rote Karte blieb. Bockenheim/Ebertsheim ist deswegen Vierter, weil das Team einmal nicht angetreten ist. Sonst hätte es zu Rang zwei gereicht. Der VfR Grünstadt II (65/4/2), die TSG Eisenberg (76/4/1) und der TuS Sausenheim (69/7/6) belegen den zehnten, elften und 14. Platz. Schäfer informierte die Vereine, dass sie sich bei einem Unwetter nicht darauf einigen können, die Partie abzubrechen und so zu werten, wie das Ergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs gewesen war. „Eine Partie abbrechen kann nur der Schiedsrichter“, erklärte der Staffelleiter. Eine Erhöhung der Eintrittspreise von drei Euro und zwei Euro für die ermäßigte Karte wurde von den Delegierten mehrheitlich abgelehnt. Schiedsrichter-Obmann Roland Schäfer (Frankenthal) verlas ein an ihn gerichtetes Schreiben eines Unparteiischen. Darin klagt der Referee über den Zustand der Schiedsrichterkabine eines Klubs aus der A-Klasse. Der Unparteiische schreibt von einem verdreckten, mit Spinnweben übersäten Umkleideraum, einer schmutzigen Dusche mit ausschließlich kaltem Wasser. „Das sind unzumutbare Zustände. Bitte sorgen Sie dafür, dass die Kabinen sauber und aufgeräumt sind“, forderte der Obmann. Auch eine andere Sache ist Schäfer ein Dorn im Auge: Nicht nur Spieler wechseln häufig den Verein, auch bei Schiedsrichtern ist dies immer öfter festzustellen. „Diese Fluktuation ist riesig“, sagte der Obmann. Oft würden die Referees von den Klubs mit Ausrüstungen oder sonstigen Vergünstigungen geködert. Hintergrund: Die Vereine, die keine oder zu wenige Schiedsrichter haben, werden vom Verband mit einer Geldbuße belegt. Der abgebende Klub kann sich aber zumindest etwas helfen, sagte Roland Schäfer. Er kann die Freigabe verweigern und 250 Euro verlangen. Ein Vereinswechsel eines Schiedsrichters muss bis zum 30. Juni über die Bühne gegangen sein. Laut Schäfer pfeifen für die TSG Eisenberg derzeit fünf Unparteiische, für den SV Obersülzen und den TuS Sausenheim je vier und für den VfR Grünstadt II zwei. Weil es immer wieder zu Unstimmigkeiten mit badischen Referees gebe, stellte Schäfer klar: „Bei uns gibt es in der A-Klasse keine Coachingzone und Sie müssen auch keinen Parkplatz für den Schiedsrichter frei halten.“ Außerdem sei im Bereich des Südwestdeutschen Fußballverbandes eine Passkontrolle nach wie vor erforderlich. Dazu sind entweder die Spielerpässe oder die Spielberechtigungsliste vorzuhalten.

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