Grünstadt Rasenplatz eine teure Bürde

Künftig wird der TuS Hertlingshausen den Schwerpunkt seiner Vereinsaktivitäten im Breitensport ansiedeln. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Mitgliederversammlung, nachdem es aus Mangel an Spielern nicht mehr möglich ist, eine Fußballmannschaft für den Ligawettbewerb zu melden.

Aktuell sieht sich der TuS außerstande, eine schlagfertige Truppe zusammenzustellen. Die Abwerbung mit lukrativen Verträgen durch andere Fußballclubs – dies sei mittlerweile auch in den unteren Ligen üblich – habe den Kader im vergangenen Jahr derart dezimiert, dass die Mannschaft abgemeldet wurde, so der Vorstand. Dies bedeute jedoch nicht den Niedergang des Vereins. Schon seit vielen Jahren sei die Vereinsführung bestrebt, neben dem Fußball auch andere Sportarten anzubieten. Großen Wert lege der TuS dabei auf die Betreuung durch Fachpersonal. So werden derzeit Claudia Karst und Sabrina Rößel zu Übungsleiterinnen für den Bereich Breitensport ausgebildet. Sehr am Herzen liegen den Verantwortlichen der Fortbestand und die Weiterentwicklung des Gardetanzes. Mini-, Midi- und Maxigarden bestehen schon seit geraumer Zeit. Wünschenswert wäre jedoch nach Aussage des Vorstandes ein größerer Zuspruch von Kindern und Jugendlichen zu diesen Gruppen. In Schulen und Kindergärten soll daher gezielt Werbung betrieben werden. Die Vereinskasse ist nach Auskunft der Vorstandschaft solide, und der Etatansatz für das Jahr 2016 gestaltet sich mit 76.000 Euro sowohl in den Einnahmen als auch in den Ausgaben ausgeglichen. Zu einem Sorgenkind ist der vereinseigene Rasenplatz geworden. Rund 7000 Euro kostet die jährliche Pflege der Anlage, die nur noch sporadisch von der C-Jugend der JFV Leiningerland genutzt wird. Die Kosten-Nutzen-Rechnung wirft daher zwangsläufig die Frage nach der künftigen Nutzung auf. Gibt es andere Sportarten, die auf dem Platz möglich wären? Kann sich der Verein die Anlage finanziell leisten? Könnte die Gemeinde die Trägerschaft übernehmen, wie es in anderen Orten bereits üblich ist? All diese Überlegungen tauchten in der Mitgliederversammlung auf. Größten Wert legt der Vorstand darauf, dass der Denkprozess nicht gegen den geplanten Bau eines Kunstrasenplatzes in Carlsberg gerichtet ist. Eine weitere dringliche Aufgabe ist die Erneuerung der Heizung im Sportheim. Die geschätzten Kosten für eine Brennwert-Heizung belaufen sich auf 31.000 Euro. Der Sportbund hat einen Zuschuss von 9200 Euro bewilligt. 15.000 Euro sollen durch ein Darlehen finanziert, die Restsumme durch Eigenleistung erbracht werden. Als nächste Veranstaltung ist ein Familientag am 12. Juni zum Auftakt der Fußball-EM geplant. Ein Boule-Turnier mit Grillfest soll der Übertragung auf einer Großleinwand vorausgehen. (mbc)

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