Grünstadt Rülzheim spielt mit VfR Grünstadt „Katz und Maus“

GRÜNSTADT. Die Partie am elften Spieltages der Fußball-Landesliga Ost am vergangenen Freitag im Rudolf-Harbig-Stadion zwischen dem VfR Grünstadt und SV Rülzheim wurde den Erwartungen eines Spitzenspiels gerecht: Die Gäste gewannen am Ende verdient mit 2:0.

Vor allem nach der Pause erlebten die 86 Zuschauer zahlreiche Torchancen auf beiden Seiten, teilweise schön herausgespielt, aber vor allem auf Seiten der Platzherren, schwache oder überhastete Abschlüsse, die eigentlich zu Treffern hätten führen müssen. Vor allen Dingen vor Wiederanpfiff fanden die Platzherren nur schwer zu einem kontrollierten Spiel, zumal Rülzheim von seinem Trainer Marco Weißgerber glänzend eingestellt war. Kurz nach Anpfiff des oft kleinlich leitenden Unparteiischen André Moritz aus Mainz, schienen die Südpfälzer die Grünstadter schier zu überrennen. So vergab Robin Draenkow bereits in der ersten Minute eine Riesenchance, als er das Leder völlig freistehend am Gehäuse von VfR-Schlussmann Martin Gaspar vorbeisetzte. Der frühe Führungstreffer der Rülzheimer durch Pascal Boudgoust (7.) ließ nicht lange auf sich warten. Selbst danach spielte Rülzheim mit den Platzherren zeitweise „Katz und Maus“. Ein zweiter oder dritter Treffer für die Südpfälzer schien nur eine Frage der Zeit, lag in der Luft. Nicht zu übersehen war in dieser Phase die deutliche Überlegenheit der Gäste im Mittelfeld. Mittelfeld-Regisseur und Spielercoach Fabian Herchenhan und sein Team mussten enorme Laufwege absolvieren, standen allerdings oft zu weit vom Gegner entfernt. So blieb den VfR-Akteuren oft nur das „Blindlings“-Vorschlagen von langen Bällen, was der südpfälzischen Abwehr kaum Probleme bereitete. Die Bemühungen der fleißig agierenden VfR-Offensive mit Nico Müller, Henrik Weisenborn und Tobias Fath verpuffte oft, zumindest vor dem Seitenwechsel, und die Abwehr um Kapitän Uwe Rebholz mit Marcel Czekalla. Marcel Pauli und Florian Frank hatte oftmals nicht nur Höchstarbeit zu leisten, sondern auch das Glück des Tüchtigen, um keine weiteren Treffer zu quittieren. Die VfR-Mittelfeldachse mit Christopher Lampert, Fabrizio Moncada und Herchenhan fand erst in der zweiten Halbzeit einigermaßen zu ihrer Linie und ihrem Spiel. Fath (59.), Herchenhan (68. und 79.), Lampert (77.) und Czekalla (82.), der die größte und klarste Möglichkeit vergab, scheiterten entweder am glänzend aufgelegten Gästekeeper Dennis Karn oder vergaben überhastet. Es wäre falsch, würde dem VfR-Team mangelnder Sieges- oder Einsatzwillen unterstellt, ganz und gar nicht. Dafür erspielten sich die Platzherren nach der Pause gute bis sehr gute Möglichkeiten, um zum Ausgleichstreffer zu kommen oder gar einen Sieg gegen die Südpfälzer zu schaffen. Aber: Vor allen Dingen vor der Pause präsentierte sich die Gastgeber-Elf alles andere als eine Spitzenmannschaft der Landesliga. Der VfR spielte oft unter Wert, das wurde in diesem Treffen deutlich. Die Südpfälzer, die zweimal den Pfosten des Gehäuses von VfR-Schlussmann Gaspar trafen (66. , 89.) und mit dem Treffer zum 2:0 durch Robin Draenkow (88.) alles klar machten, schienen taktisch von Trainer Weißgerber weitaus besser und cleverer auf diese Begegnung eingestellt, die übrigens sehr fair und anständig auf beiden Seiten geführt wurde. Vielleicht hätten Einwechslungen von Alexander Simon, der auf der Bank saß, und Luca Pompeo oder Michael Bechtel Mitte der zweiten Halbzeit frischen Wind gebracht. Man weiß es nicht, aber ein Versuch wäre es ob der Qualitäten aller drei Akteure wert gewesen. Simon, technisch stark, hätte bei Standardsituationen im Strafraum des Gegners mit Kopfbällen, mit denen die Gastgeber kaum auffielen, immer für Gefahr und Angst sorgen könenn, Pompeo ist als unberechenbarer und wieselflinker Angreifer bekannt, ein Spieler, der zwar manchmal mit dem Kopf durch die Wand möchte, aber in der Lage ist, ein Spiel zu beleben. Und Bechtel, der aus der eigenen Jugend kommt, hat mehrmals schon seine Gefährlichkeit bewiesen. Warum nur eine Auswechslung, und das auch noch Abwehrspieler für Abwehrspieler – lediglich für Frank kam in der 74. Minute Adam Marusak – bleibt das Geheimnis beider Trainer. „Wir haben uns vor der Pause zu sehr einschüchtern lassen von einem Gegner, der sehr stark und aggressiv agierte“, sagte Trainer Kurt. Nach der Pause hätte allerdings sein Team aus den vielen Chancen mindestens ein Tor erzielen müssen. So spielten sie VfR: Gaspar – Frank (74. Marusak), Rebholz, Pauli, Czekalla – Herchenhan, Lampert – Moncada, Müller – Weisenborn, Fath.

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