Hettenleidelheim Preisgekrönter Bildhauer Theo Rörig verstorben

Theo Rörig
Theo Rörig

Im Alter von 82 Jahren ist am letzten Novembertag der weit über die Region hinaus bekannte Hettenleidelheimer Bildhauer Theo Rörig verstorben. Seine Werke zieren nicht nur Plätze und Gebäude im Leiningerland.

1940 in Ramsen geboren, besuchte Theo Rörig von 1954 bis zur Meisterprüfung 1963 die Fachschule für Bildhauer in Kaiserslautern. 1966 gründete er, gemeinsam mit Ehefrau Gisela, eine Bildhauerei in Hettenleidelheim. Seine Arbeitsstätte war zunächst eine Garage, da es aber immer mehr Aufträge gab, wurde diese bald zu klein. Die Rörigs bauten deshalb ein Wohnhaus an und richteten zusätzlich eine Freiluftwerkstatt im Garten ein. 1983 wurde eine neue Werkstatt mit Ausstellungsraum gebaut, in der Rörig drei Jahrzehnte lang zusammen mit der örtlichen Volkshochschule regelmäßig Ausstellungen, Lesungen und Konzerte veranstaltete.

Die persönliche Gestaltung von Grabstätten – einschließlich der vorausgehenden Beratung – war Rörig sehr wichtig. Darüber hinaus schuf er zahlreiche Skulpturen und Denkmäler, die in der gesamten Pfalz und auch darüber hinaus öffentliche Plätze und Gebäude verzieren. Dazu gehören Gedenkstätten für verfolgte und vertriebene jüdische Mitbürger in Hettenleidelheim und Ramsen sowie die Altarbereiche der katholischen Kirchen in beiden Orten. Auch die drei Göllheimer Symbolfiguren Polizeidiener, Gänsehirt und Nachtwächter stammen aus dem Atelier Rörig, ebenso der Schneckenbrunnen in Asselheim, der Bienenbrunnen in Sausenheim und der Dorfbrunnen in Stauf.

Altmeier-Denkmal in Koblenz gestaltet

Einen kleinen Skandal löste die 1984 von Rörig geschaffene Figurengruppe „Warten auf den Schulbus“ im Pausenhof der damaligen Eisenberger Realschule aus: Einer der dargestellten Schüler hielt ursprünglich eine Zigarette in der Hand, nach Protesten änderte der Künstler diese jedoch in einen Lolli ab. In Erinnerung an den zweiten rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Peter Altmeier gestaltete Rörig dessen in Koblenz aufgestelltes Denkmal.

Einen schweren Verlust erlitt der Künstler vor etwa zehn Jahren, als Vandalen zehn in seinem Garten stehende steinerne Skulpturen umwarfen, köpften und zerschlugen. Dem Akt der Zerstörung fielen wesentliche Stationen seines künstlerischen Werdegangs zwischen 1972 und 2006 zum Opfer.

Mit Pfalzpreis für Kunsthandwerker ausgezeichnet

Rörig machte nicht nur Auftragsarbeiten, sondern beteiligte sich auch an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Für sein künstlerisches Schaffen wurde er 1975 mit dem Pfalzpreis für Kunsthandwerker und der Goldmedaille bei der Bundesgartenschau in Mannheim ausgezeichnet. 1977 erhielt er die Silber- und Bronzemedaille bei der Bundesgartenschau in Stuttgart.

Theo Rörig hinterlässt seine Ehefrau Gisela, Sohn Klaus, der den Betrieb seit 1997 weiterführt, und Tochter Silke mit Ehemann und zwei Enkelkindern. Auf Wunsch des Verstorbenen fand die Trauerfeier bereits im engsten Kreis statt.hsc

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