Grünstadt Pahlke verzichtet auf erneute Kandidatur

Wolfgang Pahlke
Wolfgang Pahlke

Bürgermeister Wolfgang Pahlke (parteilos) wird bei der Kommunalwahl im Mai nicht noch einmal für das Amt des Ortschefs kandidieren. Das haben die Battenberger beim Neujahrsempfang am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen.

Pahlke begründete seinen Schritt damit, dass die Arbeit als Bürgermeister an die Substanz gehe: „Dieses Amt, das ich zu meiner Zufriedenheit gut ausüben möchte, Privates und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist kaum möglich und sehr belastend für die Familie. Ich sehe mich hauptsächlich als Ehemann, Vater, Großvater und auch Sohn. Ich leite einen Weinbaubetrieb und engagiere mich ehrenamtlich in der Meisterausbildung, in der Kirche und der Stadtmission.“ Auf die Frage der RHEINPFALZ, ob er wenigstens noch als Ratsmitglied zur Verfügung stehen würde, winkte er ab. „Die Konstellation wäre ungünstig.“ Er habe das bei Hans Breuer gesehen, der nach seiner Zeit als Ortschef noch fünf Jahre in dem Gremium gesessen habe. Pahlke hatte im November 2015 die Nachfolge von Peter Schmidt angetreten, der aufgrund etlicher Kämpfe im Gemeinderat entnervt das Handtuch geworfen hatte. „Ich fühlte mich damals herausgefordert und in der Verantwortung, dem schlechten Miteinander im Rat zu begegnen“, erläuterte der 57-Jährige. Derzeit sei ihm niemand bekannt, der für das Bürgermeisteramt kandidieren möchte. Er hoffe, dass die Stimmberechtigten unter den aktuell 429 Battenbergern (sieben mehr als 2018) die Dorfpolitik der letzten Jahre genau beobachtet hätten und wüssten, wen sie wählen könnten und wen nicht. In Battenberg wird der Bürgermeister aus dem Rat heraus gewählt. Der 57-Jährige versicherte, dass er bis Mitte dieses Jahres weiterhin gern an der Spitze der Gemeinde stehe. In seiner Amtszeit hätten lange kontrovers diskutierte Themen zu einem guten Abschluss gefunden, sagte er beim Empfang. Pahlke nannte unter anderem die Verkehrsberuhigung im Baugebiet Hinterhausen, den Streit um den Bauantrag der Wranglein-Ranch, der schließlich gerichtlich geklärt werden musste, und das gemeindeeigene „Hochhaus“ in der Hauptstraße 26. Mit Beharrlichkeit und Verhandlungsgeschick sei es gelungen, im August 2018 endlich den Kaufvertrag für das marode Gebäude zu unterzeichnen, sodass es anschließend abgerissen werden konnte. Beschlossen habe der Rat unter seiner Leitung auch das Städtebauliche Sanierungsprogramm für den historischen Ortskern (Alte Straße, Kirchgasse, Teile der Hauptstraße und Falltorstraße). Auf den Weg gebracht worden sei ebenfalls die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes. „Noch im ersten Halbjahr wird die Dorfmoderation beginnen“, kündigte er mit Blick auf die nächsten sechs Monate an. Gern würde Pahlke noch den Ausbau der Wald- und Panoramastraße anstoßen. Der Bürgermeister regte an, die einseitige Bebauung in der hinteren Panoramastraße abzurunden durch drei, vier Grundstücke auf der gegenüberliegenden Seite und einen Wendehammer am Ende der Straße. Bevor das voll erschlossene Areal als Bauland ausgewiesen werden könne, seien noch dicke Bretter zu bohren. „Leider sind Bauplätze bislang weder im Regionalplan noch im Flächennutzungsplan vorgesehen. Aber vielleicht zahlt sich auch hier wieder Beharrlichkeit aus.“

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