Grünstadt Ortsmitte und Schulstandort als Herausforderungen

«Kirchheim.» Nach der Kommunalwahl vom 26. Mai stehen am Sonntag, 16. Juni, in einigen Orten Stichwahlen an – unter anderem in Kirchheim. Dort hatten sich drei Männer als Bürgermeister beworben, doch keiner erhielt die absolute Mehrheit. Nur 16,48 Prozent der Wähler wollten Thorben Becker (parteilos) als Ortschef sehen. 35,86 Prozent votierten für Amtsinhaber Robert Brunner (CDU). Er muss am Sonntag noch einmal gegen FWG-Mann Kay Kronemayer antreten, der die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte: 47,66 Prozent. Anja Benndorf stellte beiden drei Fragen.

Herr Brunner, Herr Kronemayer, was sehen Sie in den kommenden fünf Jahren als die größte Herausforderung in Ihrer Gemeinde an – und welche Lösungsvorschläge haben Sie dafür? Brunner:

Weil zukunftsprägend und für die Lebensqualität der Bürger Kirchheims entscheidend, ist eine der größten Herausforderungen der attraktive Umbau der Ortsmitte, inklusive Verlegung von Glasfaserkabeln für ein flächendeckendes Internet. Mit in dieses Thema fließen Überlegungen zum Schulstandort ein, wobei ich einen Neubau bevorzuge. Hinsichtlich der Ortsgestaltung starten wir jetzt im Juni eine Dorfmoderation. Ziel ist dabei auch, als Schwerpunktgemeinde eingestuft zu werden. Kronemayer: Es gibt nicht nur die eine größte Herausforderung. Da ist zum einen die Gestaltung der Ortsmitte. Dafür ergeben sich durch die Fertigstellung der Westumgehung viele Möglichkeiten. Zum zweiten geht es um den Erhalt der Grundschule in ihrem jetzigen Gebäude, wofür wir alle engagiert kämpfen müssen. Ein drittes wichtiges Thema ist die Sanierung der Straßen. Hier können wir nach der Einführung der Wiederkehrenden Beiträge eine vernünftige Planung angehen. Vor rund einer Woche fand eine Infoveranstaltung der VG zum Grünflächenmanagement statt. Welche konkreten Beiträge zum Klima- und Naturschutz könnte Ihre Gemeinde leisten? Wo sehen Sie den größten Nachholbedarf? Brunner: Das Grünflächenmanagement in einer Gemeinde ist nicht nur eine logistische Herausforderung. Es müssen parallel auch viel Überzeugungsarbeit geleistet und ganz unterschiedliche Sichtweisen abgestimmt werden. Geeignete Flächen haben wir bereits definiert, wobei bei der Entscheidung auch deren Funktionalität zu beachten ist, ob sie beispielsweise begehbar sind oder nicht. Als großen Nachholbedarf sehe ich das schnelle Anlegen dieser Areale und deren Erhaltung. Kronemayer: Auch Kirchheim hat Flächen, die eh da sind. Diese werden jetzt durch geobasierte Betrachtungen herausgestellt. 2018 hatten wir bereits einen Vortrag des Nabu zu diesem Thema angeboten. Den größten Nachholbedarf sehe ich darin, Areale insektenfreundlich zu bepflanzen, was nur einen geringen Aufwand erfordert, aber bislang nicht umgesetzt wurde. Im Sinn des Klimaschutzes müssen aber auch gemeindeeigene Gebäude energetisch saniert werden. Durch das neue Kita-Zukunftsgesetz könnte der Platzbedarf in den Kindergärten steigen. Wird die gerade vergrößerte Kita „Löwenzahn“ den Anforderungen gerecht? Wenn nicht, welche Möglichkeiten der Erweiterung sehen Sie? Brunner: Das neue Gesetz wird zu Anpassungen führen. Nach unserer heutigen Einschätzung und den bisher vorliegenden Informationen können wir aber davon ausgehen, dass die gegenwärtig vorhandenen Räumlichkeiten ausreichen. Das schließt nicht aus, dass wir die Organisation in der Einrichtung gegebenenfalls umstellen müssen. Sollte, warum auch immer, mehr Platz benötigt werden, wäre ein Neubau sinnvoll. Kronemayer: Selbst wenn alle aktuell 117 betreuten Kinder in unserer Kita vom Angebot des neuen Gesetzes Gebrauch machen und sieben Stunden täglich in der Einrichtung bleiben, sind die Räumlichkeiten und die Küchenkapazität ausreichend. Auch mit der Betriebserlaubnis im neuen Jahr gibt es keine Probleme. Insofern ist ein weiterer Um- oder Anbau oder gar ein Neubau nicht notwendig.

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