Grünstadt Mit Leistung zufrieden

Beim Bundesfinale des Schülerwettbewerbs „Jugend debattiert“ in Berlin Ende Juni war Nico Halkenhäuser aus Altleiningen dabei (wir berichteten). In seiner Alterskategorie belegte er den achten Platz. Was er von dem Wettbewerb mitnehmen konnte, erzählte er uns.

Beispielsweise, dass Bundespräsident Joachim Gauck auch nur ein ganz normaler Mann ist. Und dazu sogar ein recht Kleiner. Das jedenfalls habe Nico Halkenhäuser am Ende vom Bundesfinale festgestellt, als er gerade für das gemeinsame Gruppenfoto mit allen Debattanten an ihm vorbei ging. „Auch wenn es natürlich Sieger gab, waren wir doch alle auf einem ähnlich hohen Niveau“, sagt Halkenhäuser. Er selbst belegte den achten von 32 Plätzen in seiner Alterskategorie. Die 64 Teilnehmer teilen sich auf in Sekundarstufe I, also achte bis neunte Klasse, und II, zehnte bis 13. Klasse. Somit habe er den Hauptgewinn, die Aufnahme in das Alumni-Programm und die Teilnahme an einem professionellen Rhetorik-Seminar, knapp verfehlt. Denn nur die besten sechs Debattanten haben die Ehre. „Von 120 möglichen Punkten erreichte ich 69. Der sechste Platz hatte nur drei Punkte mehr als ich“, sagt er . Natürlich wäre er gerne ins Alumni-Programm aufgenommen worden, gibt er schließlich zu. „Trotzdem bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ich war ja zum ersten Mal bei ,Jugend debattiert’ dabei, während die meisten anderen Debattanten schon mehrmals teilgenommen haben und dementsprechend erfahrener waren“, so Halkenhäuser. Die Möglichkeit, erneut am Schülerwettbewerb teilzunehmen, bietet sich dem Abiturient jedoch nicht mehr. „Nach dem Landesfinale durfte ich ja schon an einem fünftägigen Rhetorik-Seminar teilnehmen“, zieht der 19-Jährige dennoch eine positive Bilanz. Beim Finale war Nico Halkenhäuser schließlich dabei, aber nur im Publikum. „Da gab es vorher ein kleines Missverständnis. Für das Bundesfinale mussten sich die 64 Debattanten schon einen Tag zuvor qualifizieren“, erklärt er. Und das konnten nur die besten vier pro Altersgruppe schaffen. Einen Tag zuvor erörterte er also die Argumente für eine zukünftige WM in Katar und den Ausbau des deutschen Militäreinsatzes in der Welt. Mit der Kritik der Jury, er gebe sich zu „pastoral“, könne er nichts anfangen. Das sehe seine Begleitung, darunter seine ehemaligen Lehrerinnen Cornelia Diehl und Cornelia Stepp, genauso. Generell sei die Kritik für die Teilnehmer sehr subjektiv ausgefallen. „Das ging aber auf diesem Niveau nicht anders. Da zählte einfach, wie man rüberkommt“, räumt der 19-Jährige ein. Auch wenn er nun nicht bundesweit zu den besten vier Debattanten zählt, gehört er dennoch zu den besten 32, die sich formell kaum unterscheiden. „Nirgendwo sonst gibt es die Möglichkeit, so sympathisch und zielführend Debattieren zu lernen.“, betont er und bezieht sich damit konkret auf die professionellen Rhetorik-Seminare, die normalerweise sehr teuer sind. Freundliche und interessante Menschen lernte er dabei kennen. Er könne Schülern also nur zu einer Teilnahme bei „Jugend debattiert“ raten. „Auch wenn ich schon vorher dachte, dass ich gut war: Aus mir hat der Wettbewerb noch mal einen viel besseren Redner gemacht“, sagt Halkenhäuser. Eine Fähigkeit, die auch in Studium und Beruf nicht schaden kann. (jsb)

x