Grünstadt Kunststudentin auf Spurensuche im KZ

Mit den Spuren ihrer eigenen Familiengeschichte setzt sich die junge US-Künstlerin Rachael Schimmoller auseinander. Unter dem Titel „Traces – Spuren“ sind rund 40 ihrer Arbeiten ab Donnerstag, 18. September, in der Gedenkstätte KZ Osthofen zu sehen.

Schimmollers Vater besuchte 2013 die Gedenkstätte. Sein Großvater, der Wormser Friedrich Schuch, vertrat nach 1945 die Entschädigungsansprüche der Nachkommen der Inhaber der Papierwerke Jacob Mayer Söhne in Worms sowie Ludwig Ebert und Söhne in der Jahnstraße in Osthofen. Der umfangreiche Briefwechsel zwischen ihm und den Familien Mayer und Ebert inspirierte Rachael Schimmoller zu einem eigenen Besuch in Osthofen, wobei einige der nun ausgestellten Collagen entstanden. „Ich möchte einen Eindruck davon vermitteln, wie dynamisch und laut dieser Ort zu manchen Zeiten war und wie leer an anderen“, so die New Yorker Kunststudentin. Durch das Übereinanderlagern von Bildern aus verschiedenen Zeiträumen möchte sie erkunden, wie Bewegungen und Rituale bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen von denselben architektonischen Elementen geprägt werden. Als Premiere zeigt der Osthofener Filmemacher Wilfried Saur bei der Vernissage einen kurzen Dokumentarfilm über Rachael Schimmoller. Die Kunststudentin der Cornell Universität erzählt darin, was sie dazu bewogen hat, sich gerade mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und ihre am historischen Ort gewonnenen Eindrücke künstlerisch umzusetzen. Sebastian Böhm führt in die Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt der mehrfach ausgezeichnete Wormser Bassist und Gitarrist Ralf Gauck die Eröffnungsveranstaltung. (red)

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