Grünstadt Illegaler Tiertransport gestoppt

21 Hunde und sieben Katzen haben die Polizei und die Veterinärabteilung der Kreisverwaltung Bad Dürkheim am Samstag in Carlsberg aus einem aus Bulgarien kommenden Tiertransporter beschlagnahmt. Das bestätigte gestern auf Anfrage der Kreissprecherin Sina Müller.

Die Vierbeiner sind derzeit in den Tierheimen in Haßloch und Neustadt untergebracht. Laut Müller ist beim Mainzer Umweltministerium ein anonymer Hinweis auf den Transport eingegangen. Das Ministerium habe das Innenministerium und dieses wiederum die Polizei informiert. Die Beamten und Mitarbeiter der Veterinäramtes trafen dann am Samstag in Carlsberg zu der angegebenen Zeit ein Fahrzeug aus Bulgarien an, indem sich 21 Hunde und sieben Katzen befanden. Der Wagen habe nicht die erforderliche Ausstattung für den Transport von Tieren gehabt und deshalb auch keine Genehmigung dafür. Auch hätten Fahrer und Beifahrer, die laut Müller beide aus Bulgarien stammen, für ihre Fracht keine Gesundheitsbescheinigungen vorlegen können, wie sie nach dem Tierschutzgesetz vorgeschrieben sind. Zudem habe der Transportplan gefehlt, aus dem unter anderem hervorgeht, wie oft und wann Pausen gemacht wurden und ob die Tiere genügend Futter und Wasser bekommen haben. Nach Angaben von Müller waren die Tiere jedoch alle ausreichend ernährt, gesund, gechipt und hatten Papiere. Da aber die für den Transport erforderlichen Bescheinigungen nicht vorlagen, wurden die Katzen und Hunde beschlagnahmt und in die Tierheime in Haßloch und Neustadt gebracht, wo sie nun auf ihre „Adoptiv-Besitzer“ warten. Der bulgarische Transporter war im Auftrag mehrerer Organisationen unterwegs, die Tiere aus dem Ausland an Besitzer in Deutschland vermitteln. Bisher sei dem Kreis nur ein Teil dieser Auftraggeber bekannt. Dazu gehört der im Norden von Rheinland-Pfalz ansässige Verein „Engel für alle Felle“. Laut dessen Homepage werden die vermittelten Tiere in „speziellen Kleintransportern“ in die Bundesrepublik gebracht. Noch nicht bekannt ist laut Müller, wer der Hauptverantwortliche für den Transport ist. Auch seien dem Kreis noch nicht alle Adressen derjenigen bekannt, die die Tiere adoptiert haben. Das in dem Transporter gefundene Adressbuch sei bei der Polizei. Die Kreisverwaltung habe Einsicht beantragt. Soweit die „Adoptiv-Besitzer“ bekannt sind, habe man diese informiert, und einige hätten ihre Tiere schon abgeholt. Müller verweist darauf, dass dabei eine Bescheinigung über die Adoption und eine Bescheinigung der zuständigen Verwaltung vorgelegt werden muss. Der Tiertransporter war nach Angaben von Müller zuvor schon in Baden-Württemberg. Weitere geplante Stationen seien Koblenz, verschiedene Orte in Nordrhein-Westfalen, Hannover, Berlin und Leipzig gewesen. Die Kreisverwaltung wird ein Ordnungswidrigkeits- und Bußgeldverfahren einleiten. Auch über das Bundesamt für Güterverkehr droht dem Fahrer ein Bußgeldverfahren. (ann)

x