Grünstadt „Hochhaus“ wird abgerissen

Das Haus in Battenberg ist nach jahrelanger Suche nach einen Käufer veräußert worden.
Das Haus in Battenberg ist nach jahrelanger Suche nach einen Käufer veräußert worden.

Battenbergs Ortsbürgermeister Wolfgang Pahlke (parteilos) ist erleichtert: Das Gebäude in der Hauptstraße 26 ist verkauft. Jahrelang hatte die Gemeinde nach einem Interessenten für das sanierungsbedürftige, gemeindeeigene „Hochhaus“ gesucht (wir berichteten). Nun soll es noch im Oktober abgerissen werden.

Gekauft hat das Haus Jochen Hartmetz aus dem Nachbarort Kleinkarlbach, der es zwischen dem 22. und dem 26. Oktober abreißen lassen will. Wie Ortsbürgermeister Wolfgang Pahlke und Investor Hartmetz berichten, waren in den vorangegangenen Monaten viele Fragen zu klären gewesen. Ende August konnte der Kaufvertrag unterschrieben werden. Jetzt sei ein angemessener Preis für das Objekt überwiesen worden, sagte der Bürgermeister am gestrigen Montag. Vereinbart wurde, dass die Gemeinde insgesamt etwa 25 bis 30 Quadratmeter von dem 278 Quadratmeter großen Grundstück behält, vornehmlich einen ein Meter breiten Streifen zur Straße hin, um das Nadelöhr an dieser Stelle zu entschärfen. Vereinbart wurde auch der Abriss noch in diesem Jahr. „Das war unsere Forderung“, sagt Pahlke. Auch Hartmetz ist das recht, denn der Klotz steht direkt vor seinem Geburtshaus. Erworben hat er die Immobilie, die ursprünglich mal eine Gaststätte mit Kegelbahn beherbergte und zum Wohnhaus umgebaut wurde, auch deshalb, „weil ich befürchtete, dass da jemand wieder so etwas hinstellt“. Nutzbar ist das „Hochhaus“, das noch unter Pahlkes Vorvorgänger Jürgen Schraut von der Gemeinde gekauft wurde, nicht. Pahlke: „Als die vielen Flüchtlinge kamen, haben wir prüfen lassen, ob wir dort Asylsuchende unterbringen könnten, aber das Gebäude hat einen ungünstigen Zuschnitt und ist wegen fehlenden Brandschutzes nicht bewohnbar.“ Es gab verschiedene Pläne, beispielsweise es abzureißen und einen Buswendeplatz dort zu errichten. Auch kam die Idee auf, das rund 15 Meter hohe Haus zu sanieren und zum Dorftreffpunkt umzugestalten. Umsetzbar war letztendlich keiner der Vorschläge. Und nun? Hartmetz hatte im vergangenen Jahr eine Bauvoranfrage für ein Mehrfamilienhaus gestellt. Der Gemeinderat entschied, ein Neubau müsse in die Umgebung passen und dürfe maximal zehn Meter hoch werden. Auch sollte es drei Meter Abstand zum Nachbargebäude haben. Das „Hochhaus“ teilt sich derzeit eine Wand mit dem Haus neben dran. Hartmetz sagt: „Beim Abriss werde ich deshalb vermutlich einen Giebel stehen lassen müssen.“ An einen Neubau denkt er jedoch gegenwärtig nicht. „Die Baufirmen sind momentan voll ausgelastet, das würde viel zu teuer werden“, erklärt der Investor. „Mit der Bauvoranfrage wollte ich nur ausloten, was möglich wäre.“ Statt eines Mehrfamilienhauses wird nun erst einmal ein Parkplatz entstehen, vielleicht noch mit Garagen. Pahlke spricht von einer Win-win-Situation. Vorteile für die Gemeinde: Sie hat eine Sorge weniger, das Erscheinungsbild des Ortes und die Verkehrssituation in dem Bereich werden verbessert. Während der Abrissarbeiten wird das Nadelöhr in der einzigen Ortsdurchgangsstraße vor dem „Hochhaus“ aber noch kleiner. Der Ordnungsamtsleiter der Verbandsgemeinde Leiningerland, Karl-Peter Grimm, erläutert auf Anfrage: „An den fünf Tagen, die für den Rückbau vorgesehen sind, wird die Hauptstraße jeweils zwischen 8.30 und 16 Uhr immer wieder für bis zu 30 Minuten voll gesperrt.“ Ab dem Nachmittag bis zum frühen Morgen des Folgetages können Autos ohne Wartezeit passieren, wobei allerdings ein Bauzaun die Engstelle noch ein bisschen enger macht.

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