Grünstadt Hitze-Tipps

In allen Schulen unserer Region gibt’s hitzefrei, genauer gesagt um jeweils fünf Minuten kürzere Schulstunden. Beschäftigte auf dem Bau beginnen (freiwillig) in noch früheren Morgenstunden mit ihrer schweißtreibenden Arbeit. Nur zwei untrügliche Beispiele, die beweisen, dass uns (wohl alle Jahre wieder völlig überraschend im Sommer) die Hitzewelle erreicht hat. Jeder versucht auf seine Weise, der Mittagssonne aus dem Weg zu gehen. Es werden sogar geplante Freiluftveranstaltungen abgesagt. So hat zum Beispiel der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) seinen für Sonntag vorgesehenen Familientag in der Sportschule Edenkoben „wegen zu hoher Temperaturen“ abgesagt: „ Der SWFV ist sich als Veranstalter seiner Sorgfaltspflicht bewusst und möchte die Teilnehmer nicht der großen Hitze aussetzen“. Neben einem E- Junioren und C-Juniorinnen-Länderturnier sowie der Ü-60-Herren- war auch die Ü-35-Frauen-Südwestmeisterschaft geplant. Es sind aber bei weitem nicht nur „Kinder, Alte und Frauen“ besonders hitzeanfällig. Auch die aktiven Fußballer halten den Ball angesichts der tropischen Temperaturen äußerst flach. Für die I. und II. Mannschaft des TSV Ebertsheim zum Beispiel gab’s gestern Abend statt langem Waldlauf nur ein kurzes, ganz, ganz lockeres „Spielchen“. Mit viel Mineralwasser während der Übungseinheit und viel alkoholfreiem Weizenbier danach – zusätzliche Kisten hatten die Vereinsverantwortlichen angesichts der tropischen Wettervorhersage bereits im Vorfeld geordert. Welche Hitze-Tipps – außer Mittagssonne meiden, wenig bewegen und viel trinken – gibt’s noch? Sollten Sie besonders – etwa als Senior oder chronisch Kranker (gerade Bluthochdruck und Diabetes) – unter den tropischen Temperaturen leiden, hat die DAK eine „Telefon-Hotline zur Hitzewelle in Grünstadt“ eingerichtet. Zwischen 8 und 20 Uhr geben Ärzte – nicht nur Grünstadtern und auch anderen Krankenkassen-Kunden – Empfehlungen für den richtigen Umgang mit der Hitze: Telefon 0800/1111 841. Sollten sich Arbeitgeber unsicher sein, wie sie ihre Beschäftigten vor zu viel Sonne und UV-Strahlung schützen können, können sie sich an die Fachleute der Struktur- und Genehmigungsbehörde Süd aus dem Bereich Gewerbeaufsicht oder Arbeitsmedizin wenden: Telefon 06131/60331934, 06321/992422, 06321/991267. Die Ansprechpartner stehen natürlich auch Beschäftigten und Mitarbeitervertretungen zur Verfügung, so die SGD. Für – vielleicht nicht so bekannte – Hitzelinderungs-Hausrezepte haben wir uns mal in der Lokalredaktion und dem Bekanntenkreis umgehört. Kennen Sie zum Beispiel die Aktion Wäscheständer am Bett? Dabei werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die vom Freibad nassen Badetücher werden auf der Wäschespinne wieder trocken, und die Luft im Schlafzimmer kühlt sich durch das Verdunsten des nassen Stoffes ab. Weiterer Vorteil: Die Schwimmbadtasche des Nachwuchses wird tatsächlich am selben Tag ausgeräumt. Wichtiger Tipp für Neueinsteiger: Platzieren Sie den Wäscheständer auf jeden Fall so, dass er nicht zum unerwünschten Hindernis auf dem nächtlichen Laufweg zur Toilette wird. Ein nicht mehr wegzudenkendes Kühlmittel fürs Büro ist für einen Kollegen die Zweckentfremdung des Papiereimers. Dieser wird statt mit Müll mit Wasser befüllt und dient so als Kneipp-Becken für die Füße. Hier lautet der Tipp: Handtuch und Sandalen bereitlegen – auf keinen Fall mit nassen Füßen nach dem Eimer-Bad über die Fliesen laufen. Soweit zu unseren Ratschlägen für Zweibeiner. Doch auch die Vierbeiner leiden besonders unter der Hitze. Die armen Hunde könne sich nämlich, da sie nur wenige Schweißdrüsen an Pfoten und Nase besitzen, nur übers Hecheln abkühlen. Hier gilt: Was bei Frauchen und Herrchen gegen die Hitze hilft, tut’s auch beim Hund. Also raus aus der Sonne, genug Wasser bereit stellen (nicht nur mein Exemplar zieht dem frisch vom Wasserhahn gezapften Nass die abgestandene Pfützenkloake vor) und nur kurze Spaziergänge zu ganz früher oder ganz später Stunde. Und bitte nicht auf asphaltierte Wegen, die die Pfoten anbrutzeln, am besten in der Nähe eines Bachlaufs. Dort wird sich der Hund ganz von allein Bauch und Beine kühlen. Unser Tipp hier: Legen Sie vorm Gassigehen ein Handtuch VOR die Haustür. Damit umgehen Sie die anschließenden unnötigen Diskussionen mit Frauchen Wenn Ihr Vierbeiner Deftiges verträgt, versuchen Sie’s doch mit selbstgemachtem Joghurt-Eis, aufgepeppt mit Leberwurst. Unser Tipp: mit nur ganz wenig Leberwurst. Denn auch hier können ansonsten angesichts der durchschlagenden Wirkung auf den Hundemagen Diskussionen mit Frauchen drohen. Vollkommen gefahrlos ist dagegen der Eiswürfel-Einsatz. Hier wird das Gefrorene langsam über das Fell – am besten am Bauch – gerieben. Mein Hund jedenfalls hält da wie ein Lämmchen still. Und auch Frauchen ist zufrieden – sofern der Einsatz im Freien erfolgt. Selbstverständlich im Schatten.