Grünstadt Herzblut sorgt für Stimmung

Ein Jahr ohne Prunksitzung beim TuS Sausenheim: unvorstellbar für Yvonne Knaul, Schatzmeisterin des Vereins. Und so nahm sie das Ruder selbst in die Hand und organisierte die diesjährige Prunksitzung zusammen mit TuS-Jugendleiter Martin und vielen anderen Helfern. Nachdem Gerd Walther, Ortsvorsteher und bis vor Kurzem langjähriger TuS-Vorsitzender, die Organisation nicht mehr übernommen hatte, „konnten wir die Sitzung doch nicht ausfallen lassen“, so Knaul. Der große Aufwand sollte sich lohnen: Gleich zu Beginn brachte Tanzmariechen Lotte Heiner den Gemeindesaal in Sausenheim zum Beben. Zuvor nahm Martin Berberich als „De Maddin“ in seiner Büttenrede das Publikum mit auf Kreuzfahrt, während Pfarrer Christopher Markutzik später die Lacher auf seiner Seite hatte, indem er einen Einblick in das Leben als „Dicker“ gab. Die Hexen des TuS Sausenheim, die bewiesen, dass sie nicht nur furchteinflößend, sondern auch tänzerisch äußerst talentiert sind, brachten die Stimmung besonders zum Kochen. In den Dschungel wurde das Publikum von der Tanzgruppe aus Asselheim entführt, deren kleine flinke Tanzäffchen zusammen mit ihren Blumen-Tänzerinnen zeigten, dass gar kein Tarzan nötig ist, um die Geschichte von Tarzan zu erzählen. Richtigen Kult-Charakter hatte der Auftritt von Günther Dudenhöffer, der in seiner Büttenrede lebhaft aus seinem High-Society-Leben als Schlagerstar erzählte und die Schlagertexte passend dazu umdichtete. So handelte „Über sieben Brücken musst du gehn“ von seinem letzten Zahnarztbesuch. Dass Dudenhöffer offenbar der geborene Entertainer ist, genauso wie sein Kollege Heinz Schössler, der den Abend musikalisch begleitete, zeigten die beiden Herren später auch noch, als sie als Duo „Dubbeglaskelcher“ die größten Fasnachtsklassiker anstimmten. Richtig professionell zeigte sich die Showtanzgruppe „New Generation“ des Tanzstudios Claudia Dauth aus Grünstadt, deren Tänzerinnen sich in ihrem Auftritt nach einem reichen Leben sehnten. Die Tanzgruppe „Rookies“ überzeugte hinterher mit ihrer Hip-Hop-Einlage. Prominenten Besuch bekamen die Sausenheimer von der „Rotznase aus dem Eckbachtal“ – auch bekannt als Altleiningens Gogeljodler-Sitzungspräsident Stefan Nadge. In seiner Büttenrede klagte er in rosa Klamotten über den Alltag der Rotznase. Für das große Finale sorgte dann die Ranzengarde, das Männerballett des TuS Sausenheim: Sie animierte auch noch den letzten sitzenden Gast im Saal zum Mittanzen. Gerade weil an dem Abend nicht alles ganz reibungslos ablief, hat der TuS Sausenheim bewiesen, dass es vor allem das Herzblut und die Mühe sind, die Prunksitzungen zur Fasnachtszeit so besonders machen.