Eisenberg Gutachter ermitteln nach Explosion in Mehrfamilienhaus

Die Fensterfront der Erdgeschosswohnung wurde komplett von der Explosion nach außen auf den Balkon gedrückt.
Die Fensterfront der Erdgeschosswohnung wurde komplett von der Explosion nach außen auf den Balkon gedrückt.

Voraussichtlich bis am späten Nachmittag werden Brandermittler und Statikexperten der Polizei in dem Mehrfamilienhaus in Eisenberg ermitteln, in dem am Donnertagabend der Akku eines Elektro-Roller esxplodiert war.

Weil sie einen lauten Knall gehört haben, sind die Feuerwehrleute aus dem Eisenberger Gerätehaus am Donnerstagabend sofort zur Explosionsstelle geeilt. Die Brandbekämpfer hatten an diesem Donnerstagabend eine Übung im Gerätehaus in der Goethestraße. Dessen Grundstück grenzt direkt an das Areal des Unglückshauses an, das zwischen Goethe- und Konrad-Adenauer-Straße steht. „Das Bild das sich mit bot, war erschütternd, so etwas habe ich bislang in meiner Zeit bei der Feuerwehr noch nicht gesehen“, beschreibt einer der Wehrleute seine Eindrücke. Zunächst war von drei Schwerverletzten die Rede, später wurde dies auf eine Person und zwei Leichtverletzte korrigiert. Wie die Polizeidirektion in Worms meldet, schwebt die schwer verletzte Person allerdings nach wie vor in Lebensgefahr und werde intensivmedizinisch betreut.

Akku gerät schnell in Fokus der Polizei

Bereits früh wurde die Ursache für die Explosion eingegrenzt. Zwar wurden Experten der Pfalzwerke hinzugezogen, da zunächst eine Gasexplosion nicht ausgeschlossen werden konnte, doch auch der Akku eines E-Rollers geriet früh in den Fokus der Polizei. Beamte der Polizeiinspektion Kirchheimbolanden standen am Ort des Geschehens um einen Eimer, in dem der ausgebrannte Akku zu sehen war. Das Bauteil wurde sichergestellt und die Kriminalpolizei in Worms übernahm die Ermittlungen. „Wir gehen davon aus, dass der Akku mit der Explosion in Verbindung gebracht werden kann, allerdings ermitteln die Kollegen in alle Richtungen. Weder Brandstiftung noch ein Unfall oder Fahrlässigkeiten können zum derzeitigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden“, sagte Polizeihauptkommissar Alexander Koch vom Polizeipräsidium Worms am Freitagmittag. Bereits am Morgen seien ein Gutachter und Experten zu den Ermittlungen hinzugezogen worden. Aus ermittlungstechnischen Gründen sei deshalb den übrigen Bewohnern des Mehrfamilienhauses am Freitag zunächst noch kein Zugang zu ihren Wohnungen gewährt worden. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, damit die Bewohner im Lauf des Freitagnachmittag wieder zurückkehren können“, so Koch.

Bewohner flüchten sich auf Balkone

Laut Andreas Brauer, dem stellvertretenden Wehrleiter der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Eisenberg, seien im Gebäude über 40 Bewohner gemeldet. „Wie viele Leute zum Explosionszeitpunkt tatsächlich im Haus waren, können wir jetzt im Nachgang nicht mehr genau sagen.“ Vor Ort war am Donnerstagabend zu erfahren, dass zahlreiche Bewohner sich auf die Balkone ihrer Wohnungen geflüchtet hatten. Teilweise retteten sie sich auch durch das zunächst verrauchte Treppenhaus, weshalb es einige geringfügige Rauchvergiftungen gegeben habe.

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst richteten einen zentralen Sammelplatz ein, wo sich zahlreiche Helfer um die Bewohner kümmerten. Wie Marc Bossong, Pressesprecher der Feuerwehr Eisenberg, informierte, seien insgesamt 120 Kräfte mit 26 Fahrzeugen im Einsatz gewesen.

Neben allen Feuerwehren der VG Eisenberg waren die Wehren aus Göllheim und Kirchheimbolanden sowie der Gefahrstoffzug des Donnersbergkreises vor Ort. Die Einsatzleitung hatte Christian Füllert, der hauptamtliche Wehrleiter der VG Winnweiler, übernommen. Auch Landrat Rainer Guth verschaffte sich vor Ort einen Überblick.

120 Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen waren am Donnerstag zu dem Mehrfamilienhaus geeilt.
120 Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen waren am Donnerstag zu dem Mehrfamilienhaus geeilt.
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