Grünstadt Grünes Licht für Dorferneuerung

Die Ortsgemeinde Wattenheim will in den Prozess der Dorfmoderation und Dorferneuerung einsteigen, ähnlich wie dies zuvor in der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim bereits in Altleiningen, Carlsberg und Tiefenthal geschehen ist. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Freitag wurde einstimmig beschlossen, die entsprechenden Förderanträge zu stellen und nach deren Bewilligung in das Verfahren einzusteigen.

Ziel sei es letztlich, so Ortsbürgermeister Andreas Werle, als Schwerpunktgemeinde für die Dorferneuerung anerkannt zu werden. Zwar sei Wattenheim bereits seit 1985 Dorferneuerungsgemeinde und große Bereiche des Ortskerns seien ausgewiesene Denkmalzone, in der für öffentliche und private Bauvorhaben Mittel aus der Dorferneuerung in Anspruch genommen werden können. „Wenn Wattenheim aber anerkannte Schwerpunktgemeinde ist, können beispielsweise für private Bauvorhaben im Dorfkern ganz andere Fördertöpfe erschlossen werden, als dies bislang möglich ist. Dazu können sich private Bauherren nach der Anerkennung kostenlos bei einem darauf spezialisierten Planungsbüro beraten lassen. Es gibt steuerliche Vergünstigungen und unter bestimmten Voraussetzungen sogar KFW-Mittel“, verdeutlichte der Bürgermeister einen Aspekt der neuen Dorferneuerung. Außerdem erhoffe man sich durch den Wiedereinstieg in die Dorferneuerung und in die Dorfmoderation Impulse aus der Bevölkerung, auf deren Grundlage man das Konzept aus den 1980er Jahren erneuern und fortschreiben könne. Durch die Erfahrungen, die man im Zuge des Dorfladen-Projekts gemacht habe, ist sich Werle sicher, dass sich die Wattenheimer sehr rege an der Dorfmoderation beteiligen und in den Arbeitsgruppen mitarbeiten werden. Die Einbindung der Bürger in den Prozess begrüßte auch Hartmut Armbrust, Fraktionssprecher der SPD im Gemeinderat. „Wir freuen uns auf viele Ideen aus der Dorfgemeinschaft, auf Impulse und Anregungen, die uns letztlich auch den Weg zeigen können, wie wir Wattenheim in Zukunft weiterentwickeln sollen“, sagte er. Bernhard Korz, Fraktionssprecher der CDU, betonte die Chancen, die privaten Hauseigentümern durch die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde geboten würden. „Durch die Fördermöglichkeiten und die steuerlichen Vergünstigungen wird sich sicher der eine oder andere Hausbesitzer im Ortskern dazu entschließen, zu investieren und dadurch die Wohnsituation in der Gemeinde nachhaltig zu verbessern“, sagte er. Pascal Werle forderte, dass man in den Prozess der Dorfmoderation auch die Kinder und Jugendlichen integrieren und sich gleichzeitig Gedanken machen sollte, wie man diese Zielgruppe erreiche und motiviere. Werle rechnet damit, dass die Gemeinde in die Dorfmoderation bereits nach den Sommerferien einsteigen könne. Dazu werde das Konzept in einer Auftaktveranstaltung zunächst vorgestellt, und es würden Arbeitsgruppen gebildet, in denen einzelne Themenkomplexe besonders bearbeitet werden sollen. Die aus dem Verfahren gewonnenen Erkenntnisse bilden danach die Grundlage für die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts und den Antrag auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde. Die Kosten der Dorfmoderation belaufen sich auf rund 15.000 Euro, wobei die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 12.000 Euro erwartet. Die Kosten für die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes belaufen sich auf 11.150 Euro. Dafür werden Fördermittel in Höhe von 10.000 Euro erwartet. (ink)

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