Grünstadt Frauen wollen mehr Wohnungen

Der Landkreis Bad Dürkheim sollte sich darum kümmern, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, findet der Kreis-Frauenbeirat.
Der Landkreis Bad Dürkheim sollte sich darum kümmern, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, findet der Kreis-Frauenbeirat.

Eine Wohnungsbaugesellschaft nach dem Vorbild der Neustadter Wohnungsbaugesellschaft (WBG) sollte es auch im Landkreis Bad Dürkheim geben. Dieser Meinung ist Sabine Kutschke, eine der Sprecherinnen des Frauenbeirats des Landkreises Bad Dürkheim, der am Dienstag in Bad Dürkheim tagte. Die Frauen wollen sich bei den größeren Gemeinden im Kreis über das Angebot an bezahlbarem Wohnraum informieren.

Dietmar Kurz, Geschäftsführer der WBG, berichtete, dass die Wohnungsbaugesellschaft in Neustadt 51 Sozialwohnungen gebaut habe beziehungsweise derzeit baue und weitere 44 plane. Nach Angaben von Kurz gilt für die meisten WBG-Wohnungen ein sogenannter politischer Mietpreis – bei der Höhe der Miete werden demnach soziale Kriterien berücksichtigt. Bewohner des Landkreises hätten keine Chance, eine Wohnung der WBG zu mieten, so Kurz. Diese seien ausschließlich für Neustadter. „Im Landkreis Bad Dürkheim macht man sich keine Gedanken über sozialen Wohnungsbau“, sagte Kurz. Denn es gebe keine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, die diese Wohnungen bauen und verwalten könnte. Im Gegensatz zu früher würden inzwischen fast nur noch kommunale Wohnungsbaugesellschaften Unterkünfte für Menschen mit kleinem Einkommen bauen, berichtete Kurz von seinen Erfahrungen. Grundsätzlich könne die Neustadter Wohnungsbaugesellschaft auch Wohnungen im Landkreis bauen. Allerdings nur, wenn der WBG dadurch kein Defizit entstehe, sagte Kurz auf entsprechende Fragen aus dem Frauenbeirat. „Eigentlich könnte man ohne Ende bauen“, so Kurz. Denn es stünden große Summen an Fördermitteln des Landes für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung. Dieses Geld werde aber nicht abgerufen, weil die Grundstücks- und Baupreise „wahnsinnig hoch“ seien und Bauen von einer Vielzahl an Auflagen erschwert werde. Im Landkreis Bad Dürkheim fehle es an bezahlbarem Wohnraum, so der Tenor im Frauenbeirat. Die Situation werde noch dadurch verschärft, dass vermietbarer Wohnraum zu Ferienwohnungen umgewandelt werde. Der Kreis solle sich „auf den Weg zum sozialen Wohnungsbau machen“, forderte ein Gremiumsmitglied. Auch sollten in den größeren Kommunen Mietspiegel erstellt werden. Der Frauenbeirat will von den Vertretern der größeren Gemeinden im Landkreis Informationen über die Wohnungssituation einholen. Da der 25. November, der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, in diesem Jahr an einem Sonntag ist, plant der Frauenbeirat seine jährliche Aktion zu diesem Tag für Samstag, 24. November. Auf dem Römerplatz in Bad Dürkheim sollen Informationen und Veilchen verteilt werden. Die Blumen stehen als Symbol für „Veilchen“, also blaue Augen, die bei einem Schlag entstehen können.

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