Grünstadt „Faustball ist der schnellste Ballsport ohne Hilfsgerät“

Imsbach. Der Sportverein Imsbach feiert vom 18. bis 27. Juli seinen 125. Geburtstag. Morgen wird es ab 15 Uhr Spitzensport auf dem Rasenplatz an der Gemeindehalle zu sehen geben. Und das in einer Sportart, die gar nicht im Bergmannsdorf betrieben wird. Auf Einladung des Sportvereins hat die TSG Tiefenthal ihren Heimspieltag in der Zweiten Faustball-Bundesliga an den Donnersberg verlegt. Bei diesem treffen auch noch die ersten drei Teams der Tabelle aufeinander. Sebastian Stollhof hat vorab mit dem Tiefenthaler Teammanager Robert Happersberger über die Sportart Faustball, den Spieltag in Imsbach und die fußballerischen Fähigkeiten der Faustballer gesprochen.

Herr Happersberger, haben Sie eigentlich schon einmal – abgesehen von Ihren Heimspielen in Eisenberg natürlich – im Donnersbergkreis Faustball gespielt?

Nein, nur in Eisenberg. Da wurde früher auch Faustball gespielt und ein richtig großes Turnier von den TSGlern aus Eisenberg durchgeführt. In den 70er und 80er Jahren haben wir auch mal im Kreis Kusel bei Wolfstein gespielt. Was erwartet die Besucher beim Spieltag am heutigen Samstag in Imsbach? In Imsbach erwartet uns und die Zuschauer ein Spitzenspieltag der Zweiten Bundesliga. Drei junge und ambitionierte Teams, gespickt mit Jugend- und Juniorennationalspielern, werden sich heiß umkämpfte Duelle liefern. Während der TV Wünschmichelbach und der TV Weisel bereits als Erst- und Zweitplatzierter für die Aufstiegsspiele zur Ersten Bundesliga qualifiziert sind und in Imsbach auch das Titelrennen unter sich ausmachen werden, geht es für die TSG Tiefenthal bei diesem Spieltag darum, Platz drei zu festigen. Warum hat es nicht zu mehr gereicht? Bei dem einen oder anderen Spieler kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt ein kleines Tief, gepaart mit Verletzungen, das brachte uns außer Tritt. Was ist für Sie das Besondere an der Sportart Faustball? Da gibt es viele Facetten, die begeistern. Der Sport erfordert Konzentration, Koordination, Beweglichkeit und eine gute Reaktion, um ihn auf gutem Niveau spielen zu können. Der Umgang der Mannschaften auf dem Feld und auch neben dem Feld ist sehr kollegial, zum Teil schon familiär. Faustball ist der schnellste Ballsport ohne Hilfsgerät mit Schlägen von gemessenen 144 Stundenkilometern aus dem Stand. Faustball ist dennoch eine Randsportart. Wie könnte man sie mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken? Mit Hilfe der Medien, die gekoppelt mit Geldgebern, Sponsoren und Einnahmen unseren Sport nach außen tragen. So könnte er von der Öffentlichkeit besser wahrgenommen werden. Begeisterung in andere Vereine tragen und eine gute Jugendarbeit helfen sicher jeder Sportart. Durch die Ganztagsschulen ist das aber heutzutage nicht gerade einfach. In der Halle hat die TSG Tiefenthal vergangenes Jahr den Klassenerhalt in der Ersten Bundesliga geschafft. Wie sehen Sie die Chancen in diesem Jahr? Den Klassenerhalt zu schaffen war ein Erfolg. Die neue Saison wird nicht einfacher. Wir werden uns wieder gut vorbereiten, wenn möglich mit einem Trainingslager. Wir wollen auch in der nächsten Saison wieder Erste Bundesliga spielen. Vielleicht können wir den einen oder anderen Überraschungssieg gegen die vermeintlich Großen landen, die gespickt sind mit Nationalspielern. Ich kann jedem, der dem Teamballsport oder Sport überhaupt nahe steht, empfehlen, unsere Heimspiele zu besuchen. Die Hallenrunde startet im November, die Termine findet man bei uns auf der Homepage unter www.tsgtiefenthal.de. Die Zuschauer können einen tollen, schnellen, mit viel Einsatz gespielten Sport erleben. Es werden Weltmeister, Europameister und Deutsche Meister in der Ersten Bundesliga am Start sein. Bleibt das Team für die Hallensaison zusammen? Das Team bleibt weitgehend zusammen. Was Zugänge betrifft, gibt es zu zurzeit noch keine Neuigkeiten. Ist es das Ziel, auch irgendwann einmal in der Feldrunde in die Erste Liga aufzusteigen? Das Ziel, auch im Feld Erste Liga zu spielen, besteht natürlich. Es wäre aber bedeutend leichter zu realisieren, wenn wir in Tiefenthal einen eigenen Rasenplatz hätten, um Heimspieltage durchführen zu können. Man sagt, Faustballer sind gar keine schlechten Fußballer. Was ist da dran? Stimmt. Wir haben und hatten in unseren Reihen schon etliche gute Fußballer, die keine schlechte Figur abgeben. Schließlich sind wir ja auch Ballsportler.

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